31.01.2018 Aufrufe

MARIEN pdf

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Gebeine Engelberts ruhen nun seit 1633 in einem Reliquienschrein im Kölner Dom.<br />

Nach der von dem Zeitgenossen und Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach<br />

verfassten Engelbert-Biographie, der immer noch wichtigsten Quelle auch für den gewaltsamen<br />

Tod Engelberts, wurde der Erzbischof von seinem Verwandten umgebracht,<br />

weil er ihm seine kirchenvogteilychen Rechte nehmen wollte. Engelbert ist danach als<br />

Verteidiger der kirchlichen Rechte und Freiheiten gestorben und deshalb ein Märtyrer<br />

und Heiliger. Allerdings schrieb Caesarius seine Engelbert-Vita im Auftrag der Kölner<br />

Kirche, deren erklärte Absicht es war, von Rom die offizielle Heiligsprechung Engelberts<br />

zu erreichen, was ihr aber - bis heute - nicht gelang.<br />

Die Geschichtsforschung vertritt heute überwiegend die Meinung, dass nicht der Streit<br />

um die Essener Kirchenvogtei die eigentliche Ursache und auch Graf Friedrich von Isenberg<br />

nicht der eigentliche Urheber des tödlichen Anschlags auf den Erzbischof war. Vielmehr<br />

wurde Engelbert wohl das Opfer einer Art Verschwörung vor allem westfälischer<br />

Adliger, die sich durch das energische landesherrliche Vorgehen des Kirchenfürsten in<br />

ihren überkommenen Herrschaftsrechten beschränkt oder zumindest bedroht sahen.<br />

Auch spricht einiges dafür, dass ursprünglich nur eine Gefangennahme Engelberts geplant<br />

war und sein Tod durch unglückliche Umstände bei der Ausführung des Überfalls<br />

und die Unbeherrschtheit einiger daran Beteiligter herbeigeführt wurde<br />

28<br />

An dieses Ereignis knüpft sich auch die<br />

Entstehung des Klosters Gevelsberg an -<br />

1226 dachte man schon an eine Gründung<br />

nach - erstmalig 1236 erwähnt als<br />

„Konvent des Zisterzienserordens“. Doch<br />

zunächst errichtete man erst einmal eine<br />

Kapelle an der Stelle, an der Engelbert<br />

ermordet wurde. Dass sich die Zisterzienser<br />

an dieser Stelle niederließen,<br />

erklärt sich damit, das sie den Ruhm des<br />

Engelberts verbreiten wollten. Das Nonnenkonvent<br />

sollte das Gedächtnis an<br />

Engelbert ehren und ein Ort der Buße<br />

und Fürbitte sein.<br />

Ende des 16. Jahrhunderts geschah<br />

dann der Übergang zur Reformation.<br />

Das Zisterzienserinnen-Kloster avancierte<br />

zum freiwilligen Damenstift und<br />

Engelbert - Denkmal<br />

zugleich zur „Versorgungsstätte“ für die<br />

Töchter des regionalen Adels, der das Kloster mit Grundbesitz ausstattete.<br />

Der weitaus größere Teil des Grundbesitzes verdankte das<br />

Kloster aber dem niederen Adel, der seine Gaben mit der Auflage<br />

versah, seine Töchter im Kloster aufzunehmen.<br />

1812 wurde das Stift im Rahmen der Säkularisation von Napoleon<br />

aufgelöst, 1819 der gesamte Besitz versteigert und die Klosterkirche<br />

1826 wegen Baufälligkeit abgerissen. Das Einzige, was aus dieser<br />

Zeit erhalten blieb ist ein überlebensgroßes Holzstandbild Engelberts ,<br />

welches man auf dem Gevelsberger Pfarrhausdachboden wiederfand.<br />

Engelbert Statue<br />

aus dem Jahre<br />

1230

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!