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MARIEN pdf

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zu gehorchen und die Güter der genannten Vikarie nach Wissen und Können zu bewahren<br />

und die verlorenen wieder zu gewinnen". Zeugen waren Rentmeister Theodor<br />

Rechelmann und Adolf Kramer aus Schwelm; Schreiber der Urkunde war Bernhard Brochmann.<br />

So stark waren also noch Altes und Neues verquickt.<br />

Große Auswirkungen hatte anfangs der 1618 begonnene 30jährige Krieg nicht. Noch 1621<br />

ließ der Kirchenvorstand Holzarbeiten in der Kirche in Höhe von 77 Talern ausführen.<br />

Doch schon 1622, nach Ablauf des Waffenstillstandes zwischen den Spaniern und Holländern,<br />

kam der Krieg in unsere Gegend. Die Truppen des Pfalzgrafen mit Unterstützung der<br />

Spanier besetzten mit den Städten an der Ruhr auch<br />

Schwelm. Sie nahmen mit Gewalt die an die Kirche<br />

angebaute Kapelle in Besitz und ließen durch ihren<br />

Kriegskaplan die Messe lesen.<br />

46<br />

Mit dem „Prager Fenstersturz“<br />

fing der 30jährige Krieg an ...<br />

Die Kirche selbst verblieb den Evangelischen. Rangeleien<br />

mit den Spaniern waren nicht selten und gelegentlich<br />

drangen sie sogar in die Kirche ein und vertrieben<br />

die lutherischen Lehrer und Schüler vom<br />

Chor, wenn sie nicht bis 10 Uhr, dem Anfang des<br />

katholischen Gottesdienstes, die Kirche verlassen hatten.<br />

Die Not der Schwelmer Bürger wurde immer größer,<br />

so dass der Schwelmer Rat im April 1626 für<br />

seine armen Einwohner Brot backte.<br />

1627 fiel dann General Tilly auf Befehl des Kaisers<br />

mit seinen Truppen in die Mark ein. Der<br />

Kaiser hatte seinem General die Rekatholisierung<br />

übertragen. Nun wurde den Lutheranern die<br />

ganze Kirche genommen, nachdem man sich<br />

durch eine List den Kirchenschlüssel von dem<br />

Küster verschafft hatte. Dem katholischen Pfalz-<br />

Neuburgischen Kriegs „Commissarius“ Raitz<br />

von Frentz von Schloss Martfeld in Schwelm<br />

wurde mit der Übertragung der Kirche an die<br />

Katholiken betraut, ein katholischer Geistlicher<br />

wieder mit der Abhaltung des Gottesdienstes beauftragt,<br />

Pfarrer Rump abgesetzt und der Gerichtsschreiber<br />

Busäus Kirchmeister. Von den Soldaten<br />

gezwungen, wurde ein Teil der Bürger wieder<br />

katholisch. Doch der Rat der Stadt bekannte<br />

sich weiterhin mutig zur neuen Lehre.<br />

Im Ratsprotokollbuch steht unter dem 14. Juli 1627<br />

verzeichnet, dass Georg von Vaerst auf dem Göckinghof, Elisabeth von Harrig, die<br />

Witwe Wandhoff, die Bürgermeister, Kirchräte und Vorsteher der Stadt und des<br />

Kirchspiels, wie auch im Vorjahre 1626, einstimmig und wohlbedacht an der Augsburgischen<br />

Konfession festhalten wollten und dies durch Namensunterschrift bezeugten.

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