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MARIEN pdf

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Münzsorten im Rheinland und Bergischen Land: Erläuterungen<br />

Batzen: Silberscheidemünze vom Ende des 16. bis Mitte des 19. Jh., ursprünglich Münze der<br />

Stadt Bern mit deren Wappen, einem Bären (Betz), später und gelegentlich noch heute allgemeine<br />

Bezeichnung für "Geld".<br />

Blaffert: Bis 1824 gebräuchliche kölnische Silbermünze. Blaffert, vom mittellateinischen blaffardus<br />

= dasselbe wie albus, deutsch "Weißpfennig", von franz. blafard = bleich, ahd. pleichfaro =<br />

bleichfarben, die Münze wäre also, wie der Albus, von der Farbe des Silbers benannt. Der Blaffert<br />

war um 1500 eine Münze im Werte von 4 Albus (um 1900 0,15 Mk.).<br />

Denier: Im Mittelalter französische Münze = 1/12 Sou.<br />

Deut: Der Deut war die kleinste holländische Kupfermünze, bei uns bis 1820 bekannt. Das Wort<br />

Deut nahm dann die Bedeutung "geringste Kleinigkeit" an, in Redensarten wie "keinen Deut".<br />

Drüthener: Der Drüthener (Drüttehner) kam erst mit dem Beginn der preußischen Herrschaft in<br />

Berlin und besonders seit der Einführung der preußischen Münzwährung 1818 allgemein in<br />

Gebrauch. Drüthener (= Dreizehner) hieß das Fünfgroschenstück, weil es den Wert von 13 früheren<br />

bergischen Stübern hatte.<br />

Dukaten: Die Dukaten werden auf das italienische duca (lat. dux = Führer, Herzog) zurückgeführt.<br />

Diese Münze ließ als Erster ein Herzog von Apulien schlagen. Die venezianischen Dukaten<br />

oder Zechinen wurden zuerst im Jahr 1283 geprägt<br />

Enkel: Enkel bedeutet klein. Enkel-Gulden = kleine Gulden sind um 1600 erwähnt.<br />

Fettmännchen: Zur Zeit der bergischen Reichsthaler gab es eine Kupfermünze in der Größe einer<br />

Mark, jedoch im Wert von 1/2 Stüber, genannt "Fettmännchen". Am Rhein wurden in der Zeit<br />

von 1614-1730 Fettmännchen massenweise geschlagen. Den Namen führt man auf das aufgeprägte<br />

Brustbild eines wohlbeleibten Fürsten zurück. Auch als später statt des Bildes der Namenszug<br />

des Landesherrn gebräuchlich wurde, z.B. CT = Carl Theodor oder MJ = Max Joseph,<br />

behielt diese Münze den Namen "Fettmännchen".<br />

Florinen: Der Gulden wurde zuerst als Floren oder Florine von der italienischen Stadt Florenz<br />

eingeführt. Der Ausdruck Florinen bedeutet eigentlich Blumengeld oder Blumenstück, denn die<br />

ersten zu Florenz geprägten Gulden waren mit einer Lilie versehen. Der Florentiner Gulden wurde<br />

seit 1252 in Florenz geprägt. Der Gulden erhielt das Zeichen fl (Abkürzung für Florine). Noch<br />

bis zur Euro-Einführung wurde der holländische Gulden mit hfl bezeichnet.<br />

Friedrichsdor (Pistole): Frühere preußische Goldmünze = 17 RM.<br />

Fuchs (voss): Ein Fuchs war 1/4 Stüber, daher heute noch = keinen roten Heller.<br />

Goldschild: Ein Schild war eine Münze mit dem aufgeprägten Wappen des Münzherrn. Die<br />

Schilde waren anfänglich Goldmünzen. Ein alter Schild galt zeitweise so viel wie 1 1/2 Goldgulden.<br />

Während des Mittelalters wurden im Rheinland auch Thalermünzen vielfach als Schilde bezeichnet.<br />

Daneben gab es noch Schildgroschen.<br />

Goldgulden: Aus dem Florin entwickelte sich der rheinische Goldgulden. Wie der Weißpfennig<br />

die rheinische Silbermünze war, so galt der Gulden als die Goldmünze des Rheinlandes. Der Gulden<br />

ist nach dem Stoff des Prägematerials benannt; er hieß ursprünglich Gülden, d.h. der Goldene,<br />

weil er anfangs aus Gold geprägt wurde. Der rheinische Gulden kam seit der Mitte des<br />

14. Jh. auf. Der Goldgulden wurde gegen Ende des 15. Jh. auch der "Vater des Thalers", der ein<br />

in Silber ausgeprägter Gulden ist. Unter den Goldgulden waren die rheinischen die besten.<br />

Groschen: Mit diesem Namen bezeichnete man ursprünglich alle silbernen Dickmünzen zur Unterscheidung<br />

von den Brakteaten oder dünnen Silber-Pfennigen. Die Brakteaten (vom lat. bractea<br />

= dünnes Blech) waren mittelalterliche Hohl- und Blechmünzen aus dünnem Silberblech. Der<br />

Groschen hat seinen Namen vom lateinischen grossus (ähnlich dem groz, franz. gros = groß,<br />

dick). Anfänglich war der Groschen eine Silbermünze. Es gab gute und schlechte Groschen.<br />

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