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MARIEN pdf

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wohl die Vertreter der „politischen Gemeinde Milspe, in der der Freisinn herrscht" und<br />

der Schulvorstand, wie auch der Alte Spar- und Bauverein dem Projekt ablehnend gegenüberstanden<br />

und Schwierigkeiten machten. Die Pfarrchronik verwandte in diesem Zusammenhang<br />

u. a. die folgenden Formulierungen: „ein harter, dornenvoller Weg, harte<br />

und erbitterte Kämpfe, Schulkampf, unter Aufwendung aller Kräfte und Anwendung aller<br />

gesetzlichen Mittel“.<br />

Der Durchbruch erfolgte am 23. 1. 1914, als die Schuldeputation auf Elternantrag hin<br />

beschloss, der Gemeindevertretung die Gründung einer zweiklassigen katholischen<br />

Schule sowie die Errichtung einer neuen katholischen Lehrerstelle und die Umwandlung<br />

einer evangelischen Lehrerstelle in eine kath. Lehrerinnenstelle vorzuschlagen. Zwei<br />

Räume der Friedensthaler Schule in Mühlinghausen sollten für die Neugründung zur<br />

Verfügung gestellt werden und der Religionsunterricht nicht mehr von dem Geistlichen,<br />

sondern von einer Lehrkraft erteilt werden. Mit dieser am 3. 3. von der Gemeindevertretung<br />

bestätigten Regelung erklärte sich die Arnsberger Regierung nicht einverstanden.<br />

Sie verlangte eine (neue) zweite Lehrerstelle. Trotz anfänglichen Beharrens auf dem ursprünglichen<br />

Beschluss unterwarf man sich alsbald der Arnsberger Weisung. So wurden<br />

durch Verfügung vom 4. 4. der bisher in Hagen tätige Lehrer Kraft und der Schulamtsbewerber<br />

Erlenkämper an die neue Schule berufen.<br />

Der Unterricht begann am 21. 4. 1914 mit einer Feier, an der auch Pfarrer Bendler,<br />

Pfarrvikar Strube und ein Vertreter der Stadt teilnahmen. Herr Kraft erhielt die fünf oberen<br />

Jahrgänge mit 64 Kindern, Herr Erlenkämper die drei ersten mit 63 Kindern. Im Jahre<br />

1919 umfasste die obere Klasse 77, die untere 67 Schüler, so dass die Gemeindevertretung<br />

zwei Jahre später eine dritte Lehrerstelle genehmigte<br />

St. Josef in Sprockhövel-Haßlinghausen<br />

Die Entbindung dieser Gemeinde verlief weitgehend zeitlich parallel mit derjenigen in<br />

Milspe. Am Anfang aller Bemühungen stand der Kauf eines Grundstücks an der Landstraße<br />

Barmen-Witten, um den Katholiken des Amtes Haßlinghausen mit den Gemeinden<br />

Haßlinghausen, Hiddinghausen, Linderhausen und Gennebreck weite Kirchwege zu<br />

ersparen und ihnen zu einer eigenen Kirche zu verhelfen. Der Schwelmer Kirchenvorstand<br />

erwarb es am 17. 5. 1897 in einer Größe von 1 ha, 49 ar, 8 qm von dem Landwirt<br />

Carl Langewiesche zum Preise von 9424 Mark.<br />

Bald darauf, also lange Zeit vor dem späteren Kirchbau an dieser Stelle, genehmigten<br />

die Bischöfliche Behörde (19. 2. 1898) und die Königliche Regierung zu Arnsberg (23. 2.<br />

1899), dass etwa zwei Drittel dieser Fläche als Friedhof genutzt werde Die offizielle Benedizierung<br />

(Einsegnung) durch den Schwelmer Pfarrer Mertensmeyer fand jedoch erst<br />

am 3. 10. 1904 statt.<br />

Um nun in dieser Anlaufphase den Haßlinghauser Pfarrangehörigen eine vorläufige<br />

Möglichkeit des Gottesdienstbesuchs am Ort zu verschaffen, wandte sich Pfarrer Mertensmeyer<br />

am 12. 2. 1898 mit einem Brief an das Bischöfliche Generalvikariat in Paderborn.<br />

In ihm bat er um die Errichtung einer „Mission Haßlinghausen" sowie um die Erlaubnis,<br />

dass im Saal des Gastwirts Jansen in der Nähe des Bahnhofs zu einem Mietpreis<br />

von 70 Mark jährlich an Sonn- und Feiertagen eine Frühmesse gehalten werden<br />

dürfe. Dieses zahlreiche Einzelheiten enthaltende Gesuch, dem sogar eine Eisenbahnkarte<br />

des Haßlinghauser Raums beigefügt war, wurde am 19. 2. positiv beschieden, so<br />

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