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MARIEN pdf

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Die Abpfarrungen<br />

St. Raphael in Wuppertal-Langerfeld<br />

Die „Chronik der katholischen Kirchengemeinde Langerfeld in Westfalen" beginnt mit<br />

den folgenden Sätzen:<br />

„Die katholische Pfarrgemeinde Langerfeld, Kreis Schwelm, tritt in die Geschichte erst<br />

mit dem Jahre 1860 ein. Im 17. und 18. Jahrhundert findet sich in den Kirchenbüchern<br />

der katholischen Pfarrgemeinde Schwelm, zu der Langerfeld damals gehörte, die Bauerschaft<br />

Langerfeld nur etwa drei Mal. Das ist ein Beweis dafür, dass die Zahl der Katholiken<br />

in der Bauerschaft Langerfeld eine verschwindend geringe gewesen sein muss."<br />

Doch nach der amtlichen Zählung vom 1. 12.1881 wohnten bereits 532 Katholiken im<br />

Amt Langerfeld, davon 386 in der Gemeinde Langerfeld und 146 in der Gemeinde<br />

Nächstebreck. Sie alle hatten zu dieser Zeit weite Kirchwege zurückzulegen, sei es,<br />

dass sie zur Antonius-Kirche nach Barmen oder zur Pfarrkirche nach Schwelm gingen.<br />

Über die Abhilfe dieses Missstandes beriet der Schwelmer Kirchenvorstand erstmals am<br />

25. 7.1881 und beschloss, im Interesse der Langerfelder Katholiken ein bereits angebotenes<br />

Grundstück für die Errichtung eines Schulhauses nebst einem<br />

„Oratorium“ (Betsaal) zu kaufen. Eine dreiköpfige Kommission, zu der auch Pfarrer Haselhorst<br />

gehörte, sollte die entsprechenden Verhandlungen führen. Ihr Ergebnis war,<br />

dass man das fragliche an der ehemaligen Kirschbaumstraße (heute Marbodstraße) gelegene<br />

Grundstück in einer Größe von 9 ar für 2700 Mark erwerben konnte.<br />

Auf ihm errichtete der Schwelmer Bauunternehmer Stockert alsbald ein Doppelgebäude,<br />

und zwar eine in Fachwerk gehaltene Kapelle mit einem Dachreiter für ein Glöckchen<br />

sowie ein anschließendes mit einem Schulraum ausgestattetes Wohnhaus. Die<br />

hierbei entstandenen Kosten in Höhe von 42000 Mark wurden teilweise durch Schenkungen<br />

und Kollekten sowie von Seiten des Paderborner und Kölner Bonifatius-Vereins<br />

aufgebracht.<br />

Nachdem die Grundsteinlegung am 15. 7.1882 stattgefunden hatte, erfolgte die feierliche<br />

Einweihung der unter den Schutz des Erzengels Raphael gestellten Kapelle am 15.<br />

10.1884 durch Pfarrer Haselhorst, der inzwischen Dechant geworden war. An ihr nahmen,<br />

wie die Schwelmer Pfarrchronik neben vielen anderen Einzelheiten berichtet, die<br />

Katholiken von Langerfeld, Schwelm und Barmen, wie auch die katholische Schule<br />

Schwelm, teil. Nach dem ersten feierlichen Hochamt am 26. 10. konnte jedoch bis zum<br />

Jahre 1895 lediglich einmal an den Sonn- und Feiertagen Gottesdienst gehalten werden;<br />

dabei wechselten die beiden Geistlichen aus Schwelm einander ab.<br />

Auch Pfarrer Haselhorst kam also bis zu Beginn seiner Krankheit im Jahre 1889 des<br />

öfteren nach Langerfeld. Dass er bei diesen Gängen von zwiespältigen Gefühlen erfüllt<br />

war, lässt sich aus der Zusammenfassung der Chronik nach seinem Tod 1890 entnehmen:<br />

„Eine schwere Sorge für den verstorbenen Dechant war Langerfeld gewesen. Dort hatte<br />

derselbe eine Kapelle und ein Wohnhaus mit einem Schulraum gebaut. Viel Geld war für<br />

Langerfeld schon zusammengebracht und doch lasteten im Anfang des Jahres 1890<br />

noch circa 108000 Mark Schulden auf demselben."<br />

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