MARIEN pdf

1. Weltkrieg – Kriegsgefangenenfürsorge
„Pastor August Bendler führte mit dem Vikar Kamp zusammen unsere Gemeinde durch
die schweren Jahre des 1. Weltkrieges. Wie oft musste er den so hart getroffenen Familien
Trostworte zusprechen, wenn die Nachricht vom Tode des Vaters oder eines Sohnes
eintraf“
Diese Zeilen sind die einzigen Eintragungen in der alten Pfarrchronik aus den Jahren
vor, während und nach dem Kriege - und die sind noch auf Pfarrer Bendler bezogen
niedergeschrieben. Nichts steht dort von dem anfänglichen Hurra-Patriotismus, nichts
steht über Sieg und Niederlage, nichts über Not und Hunger der letzten Kriegswochen,
nichts von Revolution, nichts von der Niederlage und ebenso nichts vom Abdanken des
Kaisers.
Wären da nicht in unserem Archiv diverse Dokumente, die über eine intensive Seelsorge
für die im Friedrichsbad einquartierten, französischen Kriegsgefangenen berichten, wären
da nicht diverse Gesuchs-Schreiben und Bittschriften, um ihnen den Messbesuch zu
ermöglichen oder ihnen die Sakramente zu erteilen, wären im Sterberegister nicht die 47
jungen Männer aufgeführt, die im Krieg gefallen waren, könnte man meinen, diese Zeit
mit ihren grauenhaften Geschehnissen, Hunger und Entbehrungen wäre für die Gemeinde
St. Marien nie existent gewesen und spurlos an ihr vorbeigegangen.
Dem war aber nicht so. So belegen für diese Zeit andere Quellen ein sehr eifriges Leben
der Schwelmer Katholiken. Schaut man zusätzlich noch in die Chroniken z. B. der
Französische Kriegsgefangene nach dem Besuch der hl. Messe in der St. Marienkirche auf dem Weg
zurück zum Friedrichsbad, in dem sie im 1. Weltkrieg einquartiert waren
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