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MARIEN pdf

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Geschickt arbeitete Haselhorst weiter und nutzte dabei wie bisher seine guten Verbindungen,<br />

sowohl nach Köln als auch nach Paderborn. Nachdem sich ein erster konkreter<br />

Plan zum Kauf eines Hauses, das dann für die genannten Zwecke umgebaut werden<br />

sollte, zerschlagen hatte, griffen er und der Schwelmer Kirchenvorstand beherzt<br />

zu, als der Kaufmann Friedrich Schüren an der Rosendahler Straße ein geeignetes<br />

Grundstück in der Größe von 1 ½ Morgen „zu billigem Ankauf offeriert" anbot.<br />

Am 22. 11. 1866 berichtete Haselhorst nach Köln, er habe dieses „vorbehaltlich höherer<br />

Genehmigung" erworben. Tatsächlich traf am 3. 12. die Antwort ein, dass das Generalvikariat<br />

den Kaufpreis in Höhe von 1400 Talern übernehmen werde. Dass dann auch Paderborn<br />

am 27. 12. die entsprechende Genehmigung gab, überraschte den Initiator sicherlich<br />

nicht mehr. In der Zwischenzeit hatte sich die Zielsetzung Haselhorst's gegenüber<br />

seinem ersten Plan erweitert.<br />

Nunmehr ging es um die Gründung einer Missionsstelle, was den Bau sowohl einer Kirche<br />

als auch eines Pfarrhauses und einer Schule bedeutete. Zu diesem Zweck schlug er<br />

der bischöflichen Behörde in Paderborn am 2. 4. und am 11. 4. 1867 die Bildung eines<br />

vierköpfigen Baukomitees vor, zu dem auch er selbst als Mitglied gehören würde. Dessen<br />

Aufgaben sollten die Verpflichtung der an den Bauarbeiten beteiligten Personen und<br />

Handwerker, die Bauaufsicht und die Beschaffung und Verwaltung der erforderlichen<br />

Geldmittel sein. Am 17.4. erhielt er dann die Zustimmung zu seinem Vorschlag.<br />

Die Bauarbeiten für die Kirche begannen mit dem ersten Spatenstich am 9. 9.1867. Die<br />

feierliche Grundsteinlegung, die Haselhorst im Auftrag des Paderborner Bischofs selbst<br />

vornahm, erfolgte am 20. 6. 1868. Dabei legte er ein auf Pergament geschriebenes, in<br />

lateinischer und deutscher Sprache gehaltenes Dokument, das in einer Flasche eingeschlossen<br />

war, in dem Grundstein am äußersten südöstlichen Ende des Chores nieder.<br />

Dessen deutsche Textfassung lautete:<br />

„Unter dem ruhmwürdigen Primate unseres Papstes, Sr. Heiligkeit Pius IX., und der glorreichen<br />

Regierung unseres Königs von Preußen, Sr. Majestät Wilhelm I. unter dem<br />

preiswürdigen Pontifikate unseres Bischofs von Paderborn Dr. Conrad Martin und der<br />

Provinzialverwaltung Sr. Excellenz des Königlichen Oberpräsidenten Staats-Minister<br />

von Duesberg, unter dem Hochwürdigen Bischöflichen Generalvikariate zu Paderborn<br />

und der Königlichen Hochlöblichen Regierung zu Arnsberg, unter dem Dechanten Carl<br />

Schnettler zu Hagen, unter dem Pfarrer Franz Xaver Haselhorst zu Schwelm und dem<br />

Amtmann Wiesmann zu Gevelsberg - im Jahre Tausend achthundert acht und sechzig<br />

den zwanzigsten Juni wurde zu dieser neuen katholischen Kirche zu Gevelsberg zur Anbetung<br />

der „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“, zur Ehre des hl. Engelbert (der hier 1225 als<br />

Märtyrer getötet wurde) und zum Heile der Seelen feierlich der Grundstein gelegt"<br />

Bereits am 13. 9. 1869 bat Haselhorst den Paderborner Bischof um Errichtung einer zu<br />

der neuen Kirche gehörenden Gemeinde. Dieses Ersuchen wurde mit der Begründung<br />

abgelehnt, dass vor einem solchen Schritt die Mittel zum Unterhalt eines Geistlichen gesichert<br />

sein müssten. Doch allein schon der Bau der Kirche bereitete Haselhorst und<br />

dem Schwelmer Kirchenvorstand große finanzielle Sorgen. Zuvor waren nämlich abschlägige<br />

Antworten auf etliche Bittgesuche eingegangen, u. a. auch vom Kölner Erzbischöflichen<br />

Generalvikariat, das Haselhorst um die Abhaltung einer Kirchenkollekte im<br />

Erzbistum Köln zugunsten der Gevelsberger Kirche bat. Am 15. 2. 1869 hatte er gar an<br />

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