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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Gewalt in der Erziehung<br />

Ergebnisse eines europäischen Fünf-Länder-Vergleichs<br />

Kai-D. Bussmann, Claudia Erthal und Andreas Schroth<br />

Gliederung<br />

1. Einleitung<br />

2. Prävalenz erzieherischer Gewalt im<br />

europäischen Vergleich<br />

3. Gesetzeskenntnis und<br />

Rechtsbewusstsein<br />

1. Einleitung<br />

4. Interpretation der Rechtslage<br />

5. Definition von Gewalt<br />

6. Pfadanalysen<br />

7. Zusammenfassung<br />

Im Artikel 19 der UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 das Recht auf<br />

gewaltfreie Erziehung international festgeschrieben, das bislang achtzehn<br />

europäische Staaten auf nationaler Ebene gesetzlich verankert haben.<br />

Schweden (1979), Finnland (1983), Norwegen (1987) und Österreich (1989)<br />

kodifizierten bereits vor In-Kraft-Treten der UN-Konvention ihre jeweiligen<br />

Körperstrafenverbote. Es folgten Zypern (1994), Dänemark (1997), Lettland<br />

(1998), Kroatien (1999), Deutschland (2000), Island (2003), Bulgarien<br />

(2003), Ukraine (2004), Rumänien (2005), Ungarn (2005), Griechenland<br />

(2006), Niederlande (2007), Portugal (2007) und Spanien (2007). Alle Staaten<br />

haben sich in ihren Gesetzestexten am Wegbereiter Schweden orientiert,<br />

das als erstes Land weltweit Körperstrafen in der familiärer Erziehung gesetzlich<br />

ächtete: „Das Kind darf weder einer körperlichen Bestrafung noch<br />

einer sonstigen herabsetzenden Behandlung ausgesetzt werden.“ (Elternrecht<br />

Kap. 6 § 3 Abs. 2).<br />

Da die Auswirkungen dieser Verbote mit Ausnahme von Deutschland 1 bislang<br />

nicht untersucht wurden, wird von der Deutschen Forschungsgemein-<br />

1 Bussmann 2002, 2003, 2005 <strong>–</strong> Initiiert wurde diese Forschungsrichtung von Professor<br />

Dr. Detlev Frehsee († 2001), gemeinsam wurden bereits in den Jahren 1992, 1994 und<br />

1996 Eltern- und Jugendstudien zum Verbot familiärer Gewalt in Deutschland durchgeführt,<br />

s. hierzu Frehsee 1992, 1993; Frehsee/Horn/Bussmann 1996.

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