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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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480<br />

Helmut Remschmidt, Reinhard Walter<br />

Tabelle 3: Ergebnisse der schrittweisen logistischen Regressionsanalyse: Vergleich<br />

zwischen unregistrierten Probanden (N = 46), chronischen Straftätern (N = 68)<br />

und nicht-chronischen Straftätern (N = 142)<br />

Vergleiche richtig<br />

klassifiziert<br />

Unregistrierte Pbn.<br />

vs.<br />

chronische Straftäter<br />

Unregistrierte Pbn.<br />

vs.<br />

nicht-chronische Straftäter<br />

nicht-chronische Straftäter<br />

vs.<br />

chronische Straftäter<br />

(Prozent)*<br />

80,2<br />

(73,2-87,2)<br />

77,9<br />

(72,0-83,8)<br />

73,1<br />

(67,1-79,1)<br />

Prädikatoren odds<br />

ratio<br />

� Summe der vor dem 14. Lj.<br />

wirksamen sozialen und<br />

familiären Risikofaktoren<br />

� Extraversion<br />

� Emotionale Labilität<br />

� Summe der unregistrierten<br />

Eigentumsdelikte vor dem 14.<br />

Lj.<br />

� Summe der vor dem 14. Lj.<br />

wirksamen psychosozialen<br />

Risikofaktoren<br />

� Spontane Aggressivität<br />

� Extraversion<br />

� Schulprobleme<br />

� Depressivität<br />

3,0<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,0<br />

1,9<br />

1,4<br />

1,3<br />

2,5<br />

1,3<br />

Am besten vorhersagbar waren chronische Straftäter (Rate richtiger Klassifikationen:<br />

80,2 %), gefolgt von Tätern mit zeitlich befristeter Delinquenz<br />

(77,9 %), beide jeweils im Vergleich zu unregistrierten Personen. Bei chronischen<br />

Straftätern betrug die Rate richtiger Klassifikationen, verglichen mit<br />

Tätern, deren Delinquenz zeitlich begrenzt war, 73,1 %.<br />

Wurden alle Täter in einer Gruppe zusammengefasst und mit den niemals registrierten<br />

Personen verglichen, so ergab sich eine Rate von 85,5 % richtiger<br />

Klassifikationen. In drei von vier Gruppenvergleichen war die Summe der<br />

sozialen und familiären Risikofaktoren der bedeutendste Prädiktor. Lediglich<br />

beim Vergleich zwischen chronischen Tätern und Tätern, deren Delinquenz<br />

zeitlich befristet war, diskriminierte der Prädiktor nicht.<br />

Alle Prognosen, die sich auf die gesamte Lebensspanne bezogen, ergaben einen<br />

signifikanten Beitrag von Persönlichkeitsmerkmalen. In ihrer Gewichtung<br />

rangierten sie zumeist an zweiter Stelle hinter der Summe der sozialen<br />

und familiären Risikofaktoren. Es handelte sich insbesondere um die Merkmale<br />

Extraversion, emotionale Labilität, Nervosität und spontane Aggressivität,<br />

die mit zunehmender Ausprägung zu einem erhöhten Delinquenzrisiko<br />

beitrugen.

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