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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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7. Zusammenfassung<br />

Tötungsdelikte an Kindern 51<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Tötungsdelikte an Kindern unter<br />

sechs Jahren kein einheitliches Phänomen darstellen, sondern sich sehr verschiedenartige,<br />

ihrerseits teilweise recht heterogene Fallgruppen bilden lassen.<br />

Analysen über alle Fallgruppen erscheinen nur für wenige Fragestellungen<br />

sinnvoll. Die quantitativ wichtigsten Fallgruppen sind Neonatizide und<br />

Misshandlungstötungen. Die genaue Analyse der Täter-, Opfer- und Tatmerkmale<br />

über eine Vielzahl von Fällen der verschiedenen Fallgruppen<br />

erlaubt es trotz aller methodischen Beschränkungen einer Aktenanalyse,<br />

typische Erscheinungsformen und Verläufe zu identifizieren. Ein zentrales<br />

Element für das Verständnis des Neonatizids ist die Verdrängung bzw.<br />

Verleugnung der Schwangerschaft. Weitere Datenanalysen nach Abschluss<br />

der Datenerhebung werden genauere Auswertungen und Differenzierungen<br />

ermöglichen.<br />

Literatur<br />

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the Academy of Psychiatry and the Law 35 (2007), S. 74-82.<br />

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Bern 2009.<br />

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(2006), S. 9-42.<br />

Kinzig, J. Die rechtliche Bewältigung von Erscheinungsformen organisierter Kriminalität.<br />

Berlin 2004.<br />

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Tötungsdelikte - mediale Wahrnehmung, kriminologische Erkenntnisse, juristische Aufarbeitung.<br />

Wiesbaden 2002, S. 45-70.<br />

Lammel, M. Die Kindstötung "in oder gleich nach der Geburt" - Zum Stellenwert von<br />

Privilegierungs- und Dekulpierungsgründen. Forensik, Psychiatrie, Psychologie und<br />

Kriminologie Vol. 2 (2008).

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