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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Was wird aus delinquenten Kindern? 477<br />

Tabelle 2: Untersuchte Stichproben zum Zeitpunkt 2 (= 263) und Registerstichprobe zum<br />

Zeitpunkt 2 (n = 256)<br />

Anzahl Delikte vor<br />

dem 14.<br />

Lebensjahr<br />

0<br />

1<br />

>=2<br />

Anzahl Delikte nach dem 14.<br />

Lebensjahr<br />

0 >= 2<br />

47 (-1)<br />

48 (-1)<br />

32<br />

43<br />

49<br />

44(-5)<br />

Gesamt<br />

90 (-1)<br />

97 (-1)<br />

76 (-5)<br />

Gesamt 127 (-2) 136 (-5) 263 (-7)=256<br />

Die in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich auf die Anzahl der Probanden,<br />

die zwischen den Zeitpunkten 2 (1975 <strong>–</strong> 1977) und 3 (1996) verstorben<br />

waren. Zum Zeitpunkt 3 standen also 256 Probanden zur Verfügung, deren<br />

Strafregisterauszüge für die Gruppeneinteilung im Längsschnitt (vgl. Tabelle<br />

1, letzte Spalte) genutzt werden konnten<br />

6.2. Ergebnisse<br />

Ein wesentliches Ziel unserer Studie war, unterschiedliche Verläufe delinquenten<br />

Verhaltens aus früher erhobenen (im Kindesalter und in der Adoleszenz)<br />

Daten vorauszusagen. Dies war nur möglich durch die Einbeziehung<br />

der bis zum 42. Lebensjahr verfügbaren Daten der Probanden aus dem Bundeszentralregister.<br />

Auf dieser Grundlage wurde die registrierte Delinquenz<br />

der Probanden mit Hilfe logistischer Regressionen für das Kindesalter, die<br />

Adoleszenz sowie für die gesamte Lebensspanne bis zum 42. Lebensjahr<br />

prognostiziert. Dies geschah mit Hilfe schrittweiser logistischer Regressionen,<br />

die angewandt werden können, wenn keine spezifischen Hypothesen<br />

existieren. Bei dieser Vorgehensweise wurden die folgenden Variablen berücksichtigt:<br />

unregistrierte Delinquenz vor dem 14. Lebensjahr (unterteilt<br />

nach Eigentums- und Gewaltdelikten), Summe der vor dem 14. Lebensjahr<br />

wirksamen psychosozialen Risikofaktoren, körperliche Gesundheit bzw.<br />

Entwicklungsverzögerungen, familiäre Risikofaktoren, Risikofaktoren der<br />

Eltern, Lernschwierigkeiten in der Schule, keine oder abgebrochene Berufsausbildung,<br />

wahrgenommener elterlicher Erziehungsstil sowie Persönlichkeitsvariablen,<br />

gemessen mit dem FPI. Alle Variablen wurden, teilweise retrospektiv,<br />

zwischen 1975 und 1977 erhoben. Die Probanden waren zum<br />

Zeitpunkt 2 im Durchschnitt 22 Jahre alt. Die logistische Regressionsanalyse<br />

basiert auf einem additiven Vorhersagemodell und ermöglicht es, diejenigen<br />

Variablen zu ermitteln, die signifikant zur Verbesserung der Vorhersage

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