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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Daniela Pollich<br />

thodisch umgesetzt wird. Nach der deskriptiven Darstellung einiger Ergebnisse<br />

im Hinblick auf die durchgeführte Klassifikation wird mit Hilfe soziologischer<br />

und sozialpsychologischer Theorien ein Erklärungsansatz dargelegt,<br />

der über die Auflistung von Korrelaten intensiver Täterschaft hinaus eine<br />

kausale Begründung der Zugehörigkeit von Tätern zu Klassen verschiedener<br />

Schwere liefern soll. Im Anschluss an die Darstellungen zur empirischen<br />

Bewährung dieses Ansatzes werden die Ausführungen zusammengefasst.<br />

2. Datengrundlage<br />

Die Daten, welche den hier durchgeführten Analysen zugrunde liegen, stammen<br />

aus dem Forschungsprojekt Kriminalität in der modernen Stadt. 2 Die<br />

inhaltliche Zielsetzung der Studie lässt sich in einem komplexen strukturdynamischen<br />

Analysemodell zusammenfassen. Dieses erfasst sowohl psychische<br />

Regulierungsprozesse auf der individuellen Ebene als auch Prozesse<br />

auf der gesellschaftlichen Makro-Ebene. Weiterhin berücksichtigt es die<br />

Wirkungen staatlicher sozialer Kontrolle auf jugendliches Delinquenzverhalten.<br />

3<br />

Eine Besonderheit dieser interdisziplinären Studie ist ihr kombiniertes Panel-<br />

Kohorten-Design, welches es erlaubt, Längsschnittdaten verschiedener Alterskohorten,<br />

die zudem in verschiedenen Städten erhoben wurden, miteinander<br />

zu vergleichen. Im Jahr 2000 wurde begonnen in einer angestrebten<br />

Vollerhebung die damals siebten Klassen aller Schulformen in Münster zu<br />

befragen. 4 Dieselben Schülerinnen und Schüler der siebten Jahrgangsstufe<br />

von 2000 wurden bis einschließlich 2003 in Jahresabständen befragt; zu<br />

dieser Zeit hatten sie die zehnte Jahrgangsstufe erreicht. Basierend auf<br />

2 Dieses Projekt wird von der DFG unter den Fördernummern Bo 1234/6-1, 6-2, 6-3, 6-4,<br />

6-5, 6-6 und Re 832/4-1, 4-2, 4-3, 4-4, 4-5, 4-6 gefördert. Die Projektleitung obliegt<br />

Prof. Dr. Klaus Boers (WWU Münster) und Prof. Dr. Jost Reinecke (Universität Bielefeld).<br />

3 Boers, K. & Reinecke, J.: Strukturdynamisches Analysemodell und Forschungshypothesen.<br />

In: K. Boers & J. Reinecke (Hrsg.), Delinquenz im Jugendalter. Erkenntnisse einer<br />

Münsteraner Längsschnittstudie. Münster 2007, S. 41<strong>–</strong>55.<br />

4 Genauer siehe Pöge, A. & Wittenberg, J.: Untersuchungsdesign und Stichproben der<br />

Münsteraner Schülerbefragungen. In: K. Boers & J. Reinecke (Hrsg.), Delinquenz im Jugendalter.<br />

Erkenntnisse einer Münsteraner Längsschnittstudie. Münster 2007, S. 57<strong>–</strong>74.

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