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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Zur variablen Rationalität jugendlicher Gewalttäter 61<br />

Gewaltdelikte durch die Angehörigen der Klassen begangen werden, im Einzelnen<br />

dar. 25<br />

Eine weitergehende Analyse der Tätergruppen ergibt, dass die Gruppe der<br />

mittelschweren Täter eher zu einer vermehrten Begehung von Körperverletzung<br />

ohne Waffe neigt, die Intensivtäter etwas öfter zu den schwereren Formen<br />

der Gewalt greifen. Insbesondere gilt diese Beobachtung für die Erhebungsjahre<br />

2004 und 2005 (die Befragten sind in diesen Jahren durchschnittlich<br />

15 bzw. 16 Jahre alt); in diesen Jahren ist auch die Gewaltbelastung in<br />

der Stichprobe allgemein am höchsten. Schon im Jahr 2006 (die Befragten<br />

sind durchschnittlich 17 Jahre alt) flaut die Begehung der Gewaltdelikte in<br />

der Stichprobe insgesamt und auch relativ, innerhalb der Täterklassen deutlich<br />

ab. Zwar verschiebt sich in diesem Jahr die Begehung der Körperverletzung<br />

ohne Waffe anteilsmäßig etwas in Richtung der Intensivtäter, jedoch<br />

lassen selbige gleichzeitig deutlich von den schwereren Gewaltdelikten ab.<br />

25 Das zur Validierung einer Täterklassifikation von Boers vorgeschlagene Kriterium, dass<br />

Intensivtäter mindestens die Hälfte aller begangenen Delikte und drei Viertel aller Gewaltdelikte<br />

innerhalb eines festgelegten Zeitraums begangen haben sollen, kann hier nur<br />

schwer zur Anwendung kommen, da die Klassifikation ausschließlich anhand von Gewaltdelikten<br />

vorgenommen wurde. Vgl. Boers, K.: Kontinuität und Abbruch persistenter<br />

<strong>Delinquenzverläufe</strong>. In: DVJJ (Hrsg.). Fördern Fordern Fallenlassen. Dokumentation des<br />

27. Deutschen Jugendgerichtstages in Freiburg. Godesberg 2008. S. 341-376.

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