Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Nadine Bals
(Ex-)Partnerin vorgeworfen wurde, sich im Vergleich seltener zu einem
Ausgleichsversuch bereit erklärten. In Fällen häuslicher Gewalt zeigte sich
etwas mehr als die Hälfte der Täter (51,5 %) an der Durchführung eines
TOA interessiert. Handelte es sich nicht um Beziehungsgewalt, lag dieser
Anteil hingegen bei 60,8 %. Bei der Differenzierung nach dem Status der
Paarbeziehung zwischen den Beteiligten wird deutlich, dass sich die Täter in
Fällen von Gewalt in Ex-Paarbeziehungen etwas häufiger zum TOA bereit
erklärten als Täter in Verfahren, bei denen die Beziehung zum Opfer zum
Tatzeitpunkt aktuell bestand. 55,6 % der Täter, denen eine Straftat zum
Nachteil ihrer Ex-Partnerin vorgeworfen wurde, erklärten sich dazu bereit,
sich auf einen Ausgleichsversuch einzulassen. In Fällen von Gewalt in bestehenden
Paarbeziehungen betraf dies hingegen lediglich 49,2 % (Tabelle 2).
Tabelle 2: TOA-Bereitschaft der Täter
Häusliche
Gewalt
Stimmt TOA zu 51,5 %
(n=262)
Lehnt TOA ab 23,0 %
(n=117)
Nicht erreicht 1,2 %
(n=6)
Reagiert nicht 13,6 %
(n=69)
Nicht kontaktiert, 9,0 %
da Gegenseite (n=46)
ablehnt
Nicht kontaktiert, 0,4 %
da Gegenseite (n=2)
nicht reagiert
Übrige
Verfahren
60,8 %
(n=2065)
25,0 %
(n=848)
0,9 %
(n=30)
9,5 %
(n=324)
1,4 %
(n=47)
0,4 %
(n=15)
Paarbeziehungen Ex-Paarbez.
49,2 %
(n=163)
24,5 %
(n=81)
0,9 %
(n=3)
13,3 %
(n=44)
10,6 %
(n=35)
0,3 %
(n=1)
55,6 %
(n=99)
20,2 %
(n=36)
1,7 %
(n=3)
14,0 %
(n=25)
6,2 %
(n=11)
0,6 %
(n=1)
Keine (nennenswerten) Unterschiede zwischen den Fallgruppen ergeben sich
allerdings im Hinblick auf den Anteil der Verfahren, in denen beide Beteiligten
einem Ausgleichsversuch zustimmten: In 36 % bis 39,9 % der Fälle
erklärten sich sowohl Opfer als auch Täter dazu bereit, einen Ausgleich zu
versuchen (Tabelle 3).