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Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

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Was wird aus delinquenten Kindern? 483<br />

wir aber beeindruckt von der Tatsache, dass unsere Ergebnisse im Vergleich<br />

mit anderen Untersuchungen, die in anderen Ländern und mit anderen Methoden<br />

und auch an anderen Stichproben durchgeführt wurden, weit mehr<br />

Gemeinsamkeiten als Unterschiede aufweisen.<br />

Danksagung:<br />

Die Autoren danken Herrn Dipl.-Math. Dr. med. Cornelius Gutenbrunner<br />

für die Durchführung der statistischen Auswertung und Herrn Dipl.-Psych.<br />

Jürgen Schönberger für die Anfertigung der Abbildungen<br />

Interessenskonflikt:<br />

Die Autoren erklären, dass kein Interessenskonflikt im Sinne der Richtlinien<br />

“International Committee of Medical Journal Editors” besteht.<br />

7. Kernaussagen der Studie<br />

1. Auch Kinder, die noch strafunmündig sind, begehen bereits Straftaten, die<br />

in der polizeilichen Kriminalstatistik, einer Verdächtigenstatistik, registriert<br />

werden. Die der Polizei nicht bekannt gewordene Delinquenz (Dunkelfeld)<br />

kann mit Hilfe geeigneter Befragungsinstrumente erfasst werden.<br />

2. Obwohl die Gesamtzahl der von Kindern begangenen Delikte seit 1998<br />

eine Rückbildungstendenz zeigt, ist, laut polizeilicher Kriminalstatistik,<br />

ein kontinuierlicher Anstieg für Gewalttaten (einfache und schwere Körperverletzung)<br />

und in geringerem Ausmaß mit zeitlichen Schwankungen<br />

auch für Raub festzustellen.<br />

3. An der Verursachung der Kinderdelinquenz sind biologische Faktoren<br />

(z.B. Auffälligkeiten der vegetativen Reaktionen, neuropsychologische<br />

Auffälligkeiten), psychologische Faktoren (z.B. leichte Intelligenzminderung,<br />

Entwicklungsstörungen, ungünstiges soziales Milieu), psychische<br />

Störungen (z.B. ADHS, Störungen des Sozialverhaltens) und auch situative<br />

Einflüsse (z.B. Tatgelegenheit, Gruppeneinflüsse, Waffenzugang) beteiligt.<br />

4. Längsschnittstudien zeigen, dass der Verlauf der Delinquenz stark altersabhängig<br />

ist und dass zwei Verlaufstypen unterschieden werden können:<br />

limitierte Delinquenz und persistierende Delinquenz. Während erstere den<br />

größten Teil der Straftaten von Kindern und Jugendlichen umfasst, erstreckt<br />

sich letztere auf 5 bis 7 % männliche Straftäter, die ihre kriminellen<br />

Handlungen (häufig auch Gewalttaten) im Erwachsenenalter fortset-

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