Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

Methodische Folgerungen für die Evaluation des
Jugendstrafvollzugs
Aus der Evaluation von Projekt Chance
Joachim Obergfell-Fuchs und Rüdiger Wulf
Gliederung
1. Bedeutung des Themas
2. Struktur der Begleitforschung im
Projekt Chance
3. Ergebnisse der Begleitforschung
4. Ansätze zur Evaluation des
Jugendstrafvollzuges
5. Unzulässige Verknüpfung von
Erziehungsziel und Evaluation
6. Abnahme des Behandlungsfortschritts
mit Zeitablauf
7. Einfluss intervenierender Variablen
nach der Entlassung
8. Dauer des Ausstiegs aus kriminellen
Karrieren
9. Fehlerquelle „Strafregister“
10. Fehlerquelle „Erwischtenquote“
1. Bedeutung des Themas
11. Zweifelhafte Praktikabilität von
Rückfalluntersuchungen
12. Veränderungsverbot bei evaluierten
Projekten
13. Beispiel für ein gutes
Kontrollgruppendesign
14. Die Maryland-Scale for Scientific
Methods
15. Gefahren fehlerhafter Evaluation
16. Konsequenzen
17. Gesamtkonzept zur Evaluation des
Jugendstrafvollzugs
18. Evaluation des
Entwicklungsfortschritts
19. Evaluation der Integration
20. Relevanz der Evaluation
21. Ziele der Evaluation
Es war schon immer interessant, die Wirkung des Strafvollzugs zu messen,
insbesondere die Effekte des Jugendstrafvollzugs. Diese Bemühungen haben
durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Mai 2006 Auftrieb
erhalten. 1 Es fordert: „…die Erhebung aussagefähiger, auf Vergleichbarkeit
angelegter Daten, die bis hinunter auf die Ebene der einzelnen Anstalten eine
Feststellung und Bewertung der Erfolge und Misserfolge des Vollzuges –
insbesondere der Rückfallhäufigkeiten - sowie die gezielte Erforschung der
1 BVerfG, Urteil vom 31. 5. 2006 (2 BvR 1673/04 u. 2 BvR 2402/04), NJW 2006, 2093-
2098.