Gewaltdelinquenz – Lange Freiheitsentziehung – Delinquenzverläufe

Merkmale, Hintergründe und Verläufe krimineller
Karrieren von Mehrfach- und Intensivtätern
Befunde einer empirischen Studie in Hessen
Klaus Bott und Kerstin Reich
Gliederung
1. Einleitung
2. Erforschung von Mehrfachtäterschaft
in Deutschland
3. Zielvorstellung und Vorgehensweise
4. Beschreibung der Mehrfach- und
Intensivtäter in Hessen
5. Umstände der Tatbegehung
6. Dunkelfeld
1. Einleitung 1
7. Tatmotivation
8. Verlaufsformen der kriminellen
Karrieren
9. Ist die Sanktionierung angemessen
und konsequent?
10. MIT-Typen
11. Anknüpfungspunkte für die Praxis
In der kriminologischen und polizeiwissenschaftlichen Forschung gibt es
den vielfach abgesicherten Befund, nach dem eine relativ kleine Anzahl von
Tätern für einen überproportional großen Teil der begangenen Straftaten im
öffentlichen Raum verantwortlich ist. 2 Für die Strafverfolgungsbehörden
stellt die Beschäftigung mit diesen Tätern eine erhebliche Arbeitsbelastung
dar, die einen hohen Ressourcenaufwand erfordert. Vor diesem Hintergrund
sind die Optimierung der Kriminalprävention und eine wirkungsvolle Sanktionierung
dieser Tätergruppe in der kriminalpolitischen Debatte und für die
1 Der vorliegende Artikel basiert im Wesentlichen auf einer Kurzdarstellung des Abschlussberichts
zum Forschungsprojekt „Mehrfach- und Intensivtäter (MIT) in Hessen“
der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle der hessischen Polizei. Die
Kurzdarstellung wurde im Rahmen einer Führungskräftetagung der hessischen Polizei
am 02.04.2009 in Wiesbaden sowie auf der 11. Wissenschaftlichen Fachtagung der Kriminologischen
Gesellschaft (KrimG) am 18.09.2009 in Gießen präsentiert. Der Abschlussbericht
ist veröffentlicht: Koch-Arzberger, C. et al.: Mehrfach- und Intensivtäter
in Hessen – Abschlussbericht. Wiesbaden 2010.
2 Posiege, P., Steinschulte-Leidig, B.: Intensivtäter – Eine Übersicht zu aktuellen Entwicklungen.
Bundeskriminalamt. Wiesbaden 1999.