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Frauenbilder im Prosawerk Ina Seidels

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29wurde, würde sein Entstehungsdatum um Jahre zurückverlegen. Aber es steht einiges überKunst, Künstler und menschlichen Magnetismus darin, das <strong>Ina</strong> zu formulieren ein Bedürfniswar in jenen Tagen.“ 100In dem Roman, dessen lyrischer Stil an die Werke Joseph von Eichendorffs denken lässt,begegnet man wieder den Gestalten aus dem ersten Teil (Das Haus zum Monde): denSöhnen Brigitte ten Maans, dem jungen Studenten Aage, und dem in der Weltherumirrenden Wolf, den Aage in einer süddeutschen Stadt trifft. Wieder einmal spielt hiereine Frau eine bedeutende Rolle: Die Gestalt der Kunstmalerin Mathilde Mackens lerntman ebenfalls schon in dem Roman Das Haus zum Monde kennen, wo sie jedoch als eineRandgestalt auftritt. In Sterne der He<strong>im</strong>kehr wird der 32järigen Kunstmalerin ein ganzesKapitel gewidmet, das mit ihrem Vornamen betitelt wird: das Kapitel Mathilde bildet denmittleren Teil des Romans, das von den Kapiteln Aage und Wolf umrahmt wird. NebenMathilde bevölkern das Werk andere interessante Frauengestalten: die allein stehende, vorSinnlichkeit überschäumende Loulou Binz, die sich die Männer hörig macht, die jungerussische Kabaretttänzerin Tatjana Lund und das unschuldige Naturkind Erdmuthe.Mit Sterne der He<strong>im</strong>kehr wurde die erste Schaffensperiode der Dichterinabgeschlossen, in welcher gegebenenfalls <strong>Seidels</strong> Mann Heinrich Wolfgang Seidelmehrere Bücher schrieb und in welcher „Beziehungen zu Berliner literarischen Kreisen,Verlagen und Redaktionen [angeknüpft waren].“ 101 Mit dem Jahr 1923 ging ein weiteresKapitel ihres Lebens zu Ende: da Heinrich Wolfgang Seidel eine Pfarrstelle am DeutschenDom/Gendarmenmarkt bekam, kehrte das Ehepaar nach Berlin zurück.1.5 Literarischer Aufstieg in Berlin (1923-1934)Das Berlin der 20er Jahre mit seiner Vielfalt von künstlerischen Strömungen bot fürdie Dichterin neue Inspirationen:„Hier, <strong>im</strong> Berlin der 20er Jahre, kamen, was die Künste betrifft, alle Richtungen und„Ismen“ in erstaunlicher Gleichberechtigung neben- und miteinander aus […]. Was dieGültigkeit eines Werkes best<strong>im</strong>mte, war nicht, ob es <strong>im</strong>- oder expressionistischer Art oder100 Christian Ferber (Georg Seidel): Die <strong>Seidels</strong>. (wie Anm. 63), S. 229.101 <strong>Ina</strong> Seidel: Berlin, ich vergesse dich nicht! Berlin 1962. S. 60.

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