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Frauenbilder im Prosawerk Ina Seidels

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61Gertrud Bäumer (1873-1954), Helene Langes Lebensgefährtin, wie sie Lehrerin,Publizistin und politische Aktivistin, war die Vorsitzende des BDF in den Jahren von 1910bis 1919. Bäumer ist die Autorin von zahlreichen Reden und Aufsätzen, zusammen mitLange gab sie das Handbuch der Frauenbewegung (1901) heraus, als Herausgeberinwirkte sie ebenfalls an der Zeitschrift Die Frau. 154Die Position der beiden Aktivistinnen fasst die Politikwissenschaftlerin BarbaraHolland-Cunz auf folgende Weise zusammen:„Die TheoretikerInnen der Hochphase der ersten Frauenbewegung in Deutschlandunterscheiden sich von den TheoretikerInnen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts v. a.durch eine starke positive Stilisierung des weiblichen ‚Geschlechtscharakters’.“ 155Typisch für die spätere Phase der Frauenbewegung sei darüber hinaus die„Beschreibung des eigentlich Weiblichen, das als würdige, natürliche Ergänzung desMännlichen betrachtet wird: die idealtypische Struktur der feministischen Argumentation istalso zeitlich deutlich unterschieden: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dominiert eherder gleichheitsbezogene Blick […]; in der zweiten Jahrhunderthälfte erklären Verweise auf‘männlichkeitsbesessene’ Abweichungen <strong>im</strong> Verhalten von Frauen diedifferenzfeministische These vom besonderen Wert sozialer Weiblichkeit.“ 156Wie Barbara Holland-Cunz hervorhebt, charakterisiert die spätere Frauenbewegung vorallem das Differenzdenken. Frauen und Männer sollen zwar gleichberechtigt werden, siesind jedoch keine gleichartigen Wesen: diese fundamentale Andersartigkeit derGeschlechter wird zu einer der wichtigsten Thesen, die sowohl Helene Lange als auchGertrud Bäumer verfechten und welche zum Ausgangspunkt der von ihnen entwickeltenGeschlechtertheorie wird.Beide Theoretikerinnen betonen, dass Mann und Frau in erster Liniegleichberechtigt sind, obschon vom Wesen her verschieden:154 Zu den Biographien der beiden Theoretikerinnen siehe mehr bei: Caroline Hopf / Eva Matthes: HeleneLange und Gertrud Bäumer. (wie Anm. 140).155 Barbara Holland-Cunz: Die alte neue Frauenfrage. Frankfurt / Main 2003. S. 43.156 Ebd. S. 43.

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