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Frauenbilder im Prosawerk Ina Seidels

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60„So kann man sagen: je mehr und tiefer eine Frau in diesem, dem absoluten Sinne Frau ist,desto weniger ist sie in dem relativen, dem auf den Mann differentiell bezüglichen SinneFrau.“ (S. S. 93)Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass der Forscher hier eine Art Appell andie Frau richtet: sie solle unbedingt die in ihrem Wesen fest verankerte Mütterlichkeit zurEntfaltung bringen und um so stärker die zwischen ihr und dem Mann bestehendeDifferenz betonen, weil sie dadurch dem männlichen Machtanspruch entkommen undfolglich eine autonome Stellung bewahren kann. In der Entfaltung der typisch weiblichenWerte, von denen die Mütterlichkeit der wichtigste ist, könne die Frau anscheinend ihreSelbsterfüllung finden.2.3 Die Weiblichkeitskonzepte bei Helene Lange und GertrudBäumerHelene Lange und Gertrud Bäumer zählen zu den prominentesten Vertreterinnendes gemäßigten Flügels der Frauenbewegung:„Helene Lange und Gertrud Bäumer gelten als die führenden Persönlichkeiten derbürgerlichen Frauenbewegung. Sie haben die Richtung maßgeblich geprägt, Zielevorgegeben und Lösungsstrategien entwickelt.“ 153Helene Lange (1848-1930), Lehrerin und Lehrerinnenausbilderin, war die Leiterindes Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in den Jahren 1902 bis 1921 und Herausgeberinder Zeitschrift „Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit“, die alsdas Organ der bürgerlichen Frauenbewegung galt. Nach der Spaltung der bürgerlichenFrauenbewegung in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in zwei Flügel: den radikalen undden gemäßigten, war Helene Lange viele Jahre <strong>im</strong> BDF (Bund Deutscher Frauenvereine),der Organisation der gemäßigten Frauenrechtlerinnen, tätig. Die ‚Gemäßigten’, die sich inihren Forderungen vorzugsweise auf die Anliegen der Frauen aus dem bürgerlichem Standbezogen, bildeten den stärksten Zweig der Frauenbewegung.153 Caroline Hopf / Eva Matthes: Helene Lange und Gertrud Bäumer. (wie Anm. 140), S. 40. Da vor allemHelene Langes Texte programmatischen Charakter haben, wird den Ausführungen dieser Theoretikerin etwasmehr Aufmerksamkeit als den Konzepten Bäumers geschenkt.

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