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Die Taten des Hauses Hohenzollern<br />

[„Neue Rheinische Zeitung"<br />

Nr. 294 vom 10. Mai 1849]<br />

* Köln, 9.Mai. Die Regierung des Herrn von Hohenzollern scheint in den<br />

letzten Tagen ihrer Existenz und der Existenz des preußischen Staats den alten<br />

Ruf des preußischen und Hohenzollernschen Namens noch einmal aufs vollste<br />

bewähren zu wollen.<br />

Wer kennt nicht die Charakteristik aus Heines Gedicht:<br />

Ein Kind mit großem Kürbiskopf,<br />

Mit langem Schnurrbart, greisem Zopf,<br />

Mit spinnig langen, doch starken Ärmchen,<br />

Mit Riesenmagen, doch kurzen Gedärmchen,<br />

Ein Wechselbalg ... [407]<br />

Wer kennt nicht die Treubrüche, die Perfidien, die Erbschleichereien,<br />

durch die jene Familie von Korporälen groß geworden ist, die den Namen<br />

Hohenzollern trägt?<br />

Man weiß, wie der sogenannte „große Kurfürst" (als ob ein „Kurfürst" je<br />

„groß" sein könnte!) den ersten Verrat an Polen beging, indem er, der Alliierte<br />

Polens gegen Schweden, plötzlich zu den Schweden überging, um Polen im<br />

Frieden von Oliva t408] desto besser plündern zu können.<br />

Man kennt die abgeschmackte Figur Friedrichs I., die brutale Roheit<br />

Friedrich Wilhelms I.<br />

Man weiß, wie Friedrich IL, der Erfinder des patriarchalischen Despotismus,<br />

der Freund der Aufklärung vermittelst der Stockprügel, sein Land an<br />

französische Entrepreneurs 1 meistbietend versteigerte; man weiß, wie er sich<br />

mit Rußland und Ostreich verband, um einen Raub an Polen [409] zu begehen,<br />

der noch jetzt, nach der Revolution von 1848, als ein unabgewaschener<br />

Schandfleck auf der deutschen Geschichte sitzt.

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