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Novara zum Knotenpunkt ihrer Operationen machen, während sie sonst<br />

hinter der Sesia eine neue Aufstellung nehmen konnten.<br />

Von Turin daher bereits so gut wie abgeschnitten, blieb ihnen nichts, als<br />

entweder eine Schlacht bei Novara anzunehmen oder sich in die Lombardei<br />

zu werfen, den Volkskrieg zu organisieren und Turin seinem Schicksal, den<br />

Reserven und den Nationalgarden zu überlassen. Radetzky würde in diesem<br />

Fall sich gehütet haben, weiter vorzudringen.<br />

Dieser Fall setzt aber voraus, daß in Piemont selbst der Aufstand in Masse<br />

vorbereitet war, und das war eben nicht der Fall. Die bürgerliche Nationalgarde<br />

war bewaffnet; aber die Masse des Volks war waffenlos, so laut sie<br />

nach den Waffen verlangte, die in den Arsenalen lagen.<br />

Die Monarchie hatte es nicht gewagt, an dieselbe unwiderstehliche Gewalt<br />

zu appellieren, welche Frankreich 1793 rettete.<br />

Die Piemontesen mußten also die Schlacht von Novara annehmen, so ungünstig<br />

ihre Stellung und so groß die feindliche Übermacht auch war.<br />

40000 Piemontesen (zehn Brigaden) mit verhältnismäßig schwacher Artillerie<br />

standen der ganzen östreichischen Macht, mindestens 60000 Mann<br />

mit 120 Kanonen, gegenüber.<br />

Die piemontesische Armee war zu beiden <strong>Seite</strong>n der Straße von Mortara<br />

unter den Mauern von Novara aufgestellt.<br />

Der linke Flügel, unter Durando, zwei Brigaden, stützte sich auf eine<br />

ziemlich starke Stellung, La Bicocca.<br />

Das Zentrum, unter Bes, drei Brigaden, lehnte sich an ein Gehöft, La Cittadella.<br />

Der rechte Flügel, unter Perrone, zwei Brigaden, an das Plateau von Corte<br />

Nuove (Straße von Vercelli) angelehnt.<br />

Zwei Reserve-Korps, das eine von zwei Brigaden unter dem Herzog von<br />

Genua, das nach dem linken, das zweite von einer Brigade und den Garden,<br />

nach dem rechten Flügel zu aufgestellt, unter dem Herzog von Savoyen,<br />

jetzigen König.<br />

Die Aufstellung der Östreicher ist nach ihrem Bulletin weniger klar.<br />

Das zweite östreichische Korps unter d'Aspre griff den linken Flügel der<br />

Piemontesen zuerst an, während hinter ihm das dritte Korps unter Appel, sowie<br />

das Reserve- und das vierte Korps aufmarschierten. Es gelang den Östreichern,<br />

ihre Schlachtlinie vollständig zu entfalten und einen konzentrischen Angriff<br />

auf alle Punkte der piemontesischen Schlachtordnung zugleich mit solcher<br />

Übermacht auszuführen, daß dadurch die Piemontesen erdrückt wurden.<br />

Der Schlüssel der piemontesischen Stellung war die Bicocca; hatten die<br />

östreicher sich ihrer bemächtigt, so wurde das Zentrum und der linke Flügel

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