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in Köln als Rheinischen Kreisausschuß der Demokraten. Der Kongreß betonte in einem<br />

Beschluß die Notwendigkeit, unter den Fabrikarbeitern und unter den Bauern politische<br />

Arbeit zu leisten.<br />

Bei Beginn des konterrevolutionären Staatsstreichs in Preußen rief der Rheinische<br />

Kreisausschuß der Demokraten am 14. November 1848, noch vor dem gleichen Beschluß<br />

der Nationalversammlung, die Bevölkerung der Rheinprovinz zur Steuerverweigerung<br />

auf. Diese Aufforderung fand in der Rheinprovinz ein bedeutendes Echo. In der „Neuen<br />

Rheinischen Zeitung" Nr. 147 vom 19. November 1848 (Zweite Ausgabe) wurde über<br />

Steuerverweigerungen in Städten und Landgemeinden berichtet — z. B. in Wittlich, Bernkastel,<br />

Bonn, Köln und Neheim - und zum Schluß gesagt: „Berlin kann nur durch die<br />

revolutionäre Energie der Provinzen, die größern Provinzialstädte und namentlich die<br />

Provinzialhauptstädte können nur durch die revolutionäre Energie des flachen Landes<br />

sichergestellt werden. Die Steuerverweigerung (sei es der direkten, sei es der indirekten<br />

Steuern) gibt dem flachen Lande die beste Gelegenheit, sich um die Revolution verdient<br />

zu machen." 20 38 136<br />

42 In ihrer 101. Sitzung am 13. November 1848 im Berliner Schützenhaus billigte die preußische<br />

Nationalversammlung eine von einer Kommission vorgelegte Denkschrift, in der<br />

die Maßnahmen des Ministeriums Brandenburg als Hochverrat erklärt wurden. Sie beschloß,<br />

diese Denkschrift zu veröffentlichen und dem Staatsanwalt zu übergeben, damit<br />

er seine Pflicht tun könne (siehe „Verhandlungen der constituirenden Versammlung für<br />

Preußen 1848", Bd. 9, Suppl.-Bd.). 21<br />

43 Habeas-Corpus-Act nannte man analog dem englischen Grundgesetz von 1679, welches<br />

Verhaftungen von Staatsbürgern ohne richterlichen Befehl verbot, das von der preußischen<br />

Nationalversammlung am 28. August 1848 angenommene , Gesetz zum Schutz der<br />

persönlichen Freiheit". Dieses Gesetz wurde von der preußischen Regierung grob verletzt.<br />

21 60 250<br />

44 Dieser Beschluß wurde von der preußischen Nationalversammlung bereits in ihrer<br />

100. Sitzung am 12. November 1848 (Abendsitzung) im Berliner Schützenhaus gefaßt<br />

(siehe „Verhandlungen der constituirenden Versammlung für Preußen. 1848", Bd. 9,<br />

Suppl.-Bd.). 21<br />

45 Bekenntnisse einer schönen Seele - Uberschrift des sechsten Buches von Goethes Roman<br />

„Wilhelm Meisters Lehrjahre". 24<br />

46 Pinto-Hansemann - ironische Anspielung auf die Ähnlichkeit der von dem preußischen<br />

Finanzminister Hansemann vorgeschlagenen Maßnahmen (die Zwangsanleihe als Mittel<br />

zur Beschleunigung des Geldumlaufs) mit den Ansichten des holländischen Börsenspekulanten<br />

Pinto, der das Börsenspiel als Faktor zur Beschleunigung des Geldumlaufs<br />

betrachtete. (Vgl. den Artikel „Der Gesetzentwurf über die Zwangsanleihe und seine<br />

Motivierung" in Band 5 unserer Ausgabe, S. 262-270.) 24 103<br />

47 Das Ministerium Auerswald-Hansemann, das sogenannte „Ministerium der Tat", befand<br />

sich vom 25. Juni bis zum 21. September 1848 im Amt.<br />

Unter diesem Ministerium wurde in Berlin außer der gewöhnlichen Polizei eine Abteilung<br />

Bewaffneter in Zivil für den Einsatz gegen Straßenansammlungen und Massenkundgebungen<br />

des Volkes und für Spionagedienste gebildet. Diese Polizeiabteilung<br />

nannte man Konstabler entsprechend den Spezial-Konstablern in England, die bei der<br />

Sprengung der Chartistendemonstration am lO.April 1848 eine bedeutende Rolle gespielt<br />

hatten. 24 117 220

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