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362 Italien War damals in mehrere kleine Staaten, die mehr oder weniger von Österreich abhängig<br />

waren, zersplittert; ein Teil Norditaliens — die Lombardei und Venedig - gehörten<br />

unmittelbar zur österreichischen Monarchie. Anfang 1848 brach in Italien die bürgerlichdemokratische<br />

Revolution aus, deren Hauptaufgabe die Herstellung eines einigen, unabhängigen<br />

und demokratischen Italiens war. Das italienische Volk kämpfte heldenhaft<br />

gegen die österreichische Fremdherrschaft und gegen die verräterischen italienischen<br />

Herrscher. Dem herrschenden Feudaladel des Königreichs Sardinien und Piemont, an<br />

seiner Spitze König Karl Albert, sowie der Großbourgeoisie gelang es jedoch, die Führung<br />

der italienischen Befreiungsbewegung an sich zu reißen. Das Ziel der herrschenden<br />

Klassen und des Königs von Sardinien und Piemont war einerseits die Ausdehnung ihrer<br />

Macht auf ganz Oberitalien, andererseits — und das war ihnen das Wichtigste — die Unterdrückung<br />

der Revolution, die Niederwerfung des kämpfenden italienischen Volkes. Die<br />

Revolution zwang den König Karl Albert Ende März 1848, Österreich den Krieg zu erklären.<br />

Nach einigen anfänglichen Erfolgen wurde die Armee Sardiniens und Piemonts<br />

geschlagen. Schuld daran war die feige und unfähige Kriegführung KarlAlberts und<br />

seiner Generale. Am 9. August 1848 schloß Karl Albert einen verräterischen Waffenstillstand<br />

ab und gab dadurch der österreichischen Monarchie die Möglichkeit, die Revolution<br />

in der Lombardei blutig niederzuwerfen. Der revolutionäre Kampf des italienischen<br />

Volkes zwang den König jedoch, den Waffenstillstand am 12. März 1849 zu annullieren.<br />

Am 20. März 1849 wurden die Kampfhandlungen wieder aufgenommen und am 23. März<br />

wurde Karl Alberts Armee geschlagen. Der König verzichtete auf den Thron. Der neue<br />

König Viktor Emanüel II. schloß am 26. März einen Waffenstillstand mit Österreich ab;<br />

am 6. August 1849 wurde Frieden geschlossen. 381<br />

383 „Noch ist Polen nicht verloren' 1 - Worte aus der polnischen Nationalhymne, die aus dem<br />

von Joseph Wybicki 1797 gedichteten Dombrowski-Marsch entstand. 382<br />

364 Im Sommer 1848, während der Revolution in Norditalien, bot der italienische revolutionäre<br />

Demokrat Giuseppe Garibaldi dem König vonSardinienundPiemont.Karl Albert,<br />

seine Hilfe an. Der König lehnte ab. Garibaldi ging in die Lombardei und stellte eine<br />

Freiwilligentruppe auf. Da aber die provisorische Regierung der Lombardei mit Karl Albert<br />

paktierte, blieben die Freiwilligen Garibaldis ohne Verpflegung und fast ohne Waffen<br />

und Ausrüstung. Auch nach Abschluß des verräterischen Waffenstillstandes, den Karl<br />

Albert am 9. August 1848 mit Österreich abschloß (siehe Anm. 362), leisteten die Freiheitskämpfer<br />

Garibaldis der österreichischen Armee tapferen Widerstand, mußten sich jedoch<br />

der Ubermacht beugen und in die Schweiz zurückziehen. 384<br />

365 Savoyerzug 1834 - der von dem bürgerlichen Demokraten und Revolutionär Giuseppe<br />

Mazzini organisierte Feldzug italienischer revolutionärer Emigranten und deutscher und<br />

polnischer Freiwilliger. Die Revolutionäre drangen von der Schweiz aus in Savoyen ein,<br />

wurden aber von den Piemonter Truppen geschlagen und in dei Schweiz entwaffnet. 385<br />

366 Im nationalen Befreiungskrieg des spanischen Volkes gegen die napoleonische Fremdherrschaft<br />

spielten die Guerillas (Partisanenabteilungen des Volkes) nach der Zerschlagung<br />

der regulären Armeen eine wichtige Rolle. 387<br />

367 Die Verhandlungen in der Sitzung der französischen konstituierenden Nationalversammlung<br />

am 31. März 1849 sind abgedruckt in „Compte rendu des seances de l'Assemblee<br />

nationale", T. 9. 393<br />

368 Wiener Verträge Von 1815 - Auf dem Wiener Kongreß (18. September 1814 bis 9. Juni<br />

1815) trafen sich die Sieger über Napoleon I. Durch die Verträge, die am 3. Mai 1815

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