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war bis Hatvan, 6 Meilen von Pesth, vorgedrungen, als die stärkere Konzentrierung<br />

der feindlichen Streitkräfte sie zwang, den Rückzug wieder anzutreten.<br />

Nach heftiger Gegenwehr bei Kapolna, Maklar und Poroszlö ging sie<br />

wieder über die Theiß zurück, gerade in demselben Augenblick, als Görgey<br />

bei Tokaj an der Theiß ankam. Die Vereinigung beider Korps gab das Signal<br />

zu einem neuen, großartigen Vorrücken der Ungarn. Neu eingeübte Rekruten<br />

waren aus dem Innern angekommen und verstärkten die Operationsarmee der<br />

Magyaren. Polnische und deutsche Legionen waren gebildet, tüchtige Führer<br />

hatten sich entwickelt oder waren herbeigezogen, und anstatt der führerlosen,<br />

unorganisierten Masse vom Dezember stand den Kaiserlichen plötzlich eine<br />

konzentrierte, tapfere, zahlreiche, gut organisierte und vortrefflich geführte<br />

Armee gegenüber.<br />

In drei Korps rückten die Magyaren über die Theiß. Der rechte Flügel<br />

(Görgey) zog nördlich, umging die ihm früher nachgerückte Division Ramberg<br />

bei Eperies und trieb sie eilig über Rimaszombat auf die kaiserliche<br />

Hauptarmee zurück. Diese wurde von Dembihski bei Erlau, bei Gyöngyös, bei<br />

Gödöllö und bei Hatvan geschlagen und zog sich eilends bis vor Pesth zurück.<br />

Der linke Flügel (Vetter) endlich vertrieb den Jellachich aus Kecskemet, Szolnok<br />

und Czegled, schlug ihn bei Jäszbereny, und zwang ihn ebenfalls zum<br />

Rückzüge unter die Mauern von Pesth. Hier standen nun die Kaiserlichen von<br />

Pesth bis Waitzen der Donau entlang, in einem weiten Halbkreis von den<br />

Magyaren umzingelt.<br />

Um Pesth nicht dem Bombardement von Ofen her auszusetzen, nahmen<br />

die Ungarn zu ihrem erprobten Mittel Zuflucht, die Östreicher lieber durch<br />

Manöver als durch offenen Frontangriff aus dieser Position zu vertreiben.<br />

Görgey nahm Waitzen und warf die Östreicher hinter Gran und Donau zurück,<br />

schlug Wohlgemuth zwischen Gran und Neutra und entsetzte dadurch<br />

das von den Kaiserlichen belagerte Komorn. Die Kaiserlichen, in ihrer Rückzugslinie<br />

bedroht, mußten sie sich zum eiligen Rückzüge entschließen; Weiden,<br />

der neue Oberbefehlshaber, zog sich in der Richtung von Raab und Preßburg<br />

zurück, und Jellachich mußte, um seine höchst widerspenstigen Kroaten<br />

zu beschwichtigen, eiligst mit ihnen donauabwärts nach Slawonien marschieren.<br />

Auf ihrem Rückzug, der eher einer wilden Flucht glich, erlitten Weiden<br />

(besonders seine Nachhut unter Schlick) und Jellachich noch bedeutende<br />

Schlappen. Während das Korps des letzteren sich mühsam und langsam durch<br />

das Tolnaer und Baranyer Komitat schlägt, hat Weiden es möglich machen<br />

können, die Trümmer seiner Armee in Preßburg zu konzentrieren. Trümmer,<br />

die durchaus keine ernsthafte Widerstandsfähigkeit besitzen.

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