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Der Arbeiter hat ein Interesse am raschen Wachstum des Kapitals, heißt<br />

nur: Je rascher der Arbeiter den fremden Reichtum vermehrt, desto fettere<br />

Brocken fallen für ihn ab, um desto mehr Arbeiter können beschäftigt und ins<br />

Leben gerufen, desto mehr kann die Masse der von dem Kapital abhängigen<br />

Sklaven vermehrt werden.<br />

Wir haben also gesehen:<br />

Selbst die günstigste Situation für die Arbeiterklasse, möglichst rasches<br />

Wachsen 1 des Kapitals, so sehr sie das materielle Leben des Arbeiters verbessern<br />

mag, hebt den Gegensatz zwischen seinen Interessen und den Bourgeoisinteressen,<br />

den Interessen des Kapitalisten nicht auf. Profit und Arbeitslohn<br />

stehen nach wie vor in umgekehrtem Verhältnis.<br />

Ist das Kapital rasch einwachsend, so mag der Arbeitslohn steigen; unverhältnismäßig<br />

schneller steigt der Profit des Kapitals. Die materielle Lage des<br />

Arbeiters hat sich verbessert, aber auf Kosten seiner gesellschaftlichen Lage.<br />

Die gesellschaftliche Kluft, die ihn vom Kapitalisten trennt, hat sich erweitert.<br />

Endlich:<br />

Günstigste Bedingung für die Lohnarbeit ist möglichst rasches Wachstum<br />

des produktiven Kapitals, heißt nur: Je rascher die Arbeiterklasse die ihr<br />

feindliche Macht, den fremden, über sie gebietenden Reichtum vermehrt und<br />

vergrößert, unter desto günstigeren Bedingungen wird ihr erlaubt, von neuem<br />

an der Vermehrung des bürgerlichen Reichtums, an der Vergrößerung der<br />

Macht des Kapitals zu arbeiten, zufrieden, sich selbst die goldenen Ketten zu<br />

schmieden, woran die Bourgeoisie sie hinter sich herschleift.<br />

[„Neue Rheinische Zeitung"<br />

Nr. 269 vom 11. April 1849]<br />

* Köln, 10. April. Wachstum des produktiven Kapitals und Steigen des Arbeitslohns,<br />

sind sie wirklich so unzertrennlich verbunden, wie die bürgerlichen<br />

Ökonomen behaupten? Wir dürfen ihnen nicht aufs Wort glauben. Wir dürfen<br />

ihnen selbst nicht glauben, daß, je feister das Kapital, desto besser sein Sklave<br />

gemästet wird. Die Bourgeoisie ist zu aufgeklärt, sie rechnet zu gut, um die<br />

Vorurteile des Feudalen zu teilen, der mit dem Glanz seiner Dienerschaft<br />

prunkt. Die Existenzbedingungen der Bourgeoisie zwingen sie, zu rechnen.<br />

Wir werden also näher untersuchen müssen:<br />

Wie wirkt das Wachsen des produktiven Kapitals auf den Arbeitslohn?<br />

Wächst das produktive Kapital der bürgerlichen Gesellschaft im großen

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