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— 106 —<br />

ihres langen Aufenthaltes an Bord noch nicht ihr Französisch<br />

und alle Lebensart vergessen hatte, wenn sie davon<br />

auch nichts der Tochter beigebracht.<br />

In Nizza hatte es nicht verschwiegen bleiben können, daß<br />

sich die ganze Besatzung der ›Woge‹ nach der Schweiz begeben<br />

hatte. Dann war ja auch der Agent da, der mit dem<br />

Besitzer der ›Woge‹ korrespondierte.<br />

Nun war die Frage, ob Karabelle verraten hatte, was ihr<br />

Vater für ein he<strong>im</strong>liches Handwerk trieb. Schwerlich! Sie<br />

war stumm, konnte nicht schreiben, verstand nur das wenig<br />

bekannte Chiotisch. Außerdem hatte sie, wenn die Sklaven<br />

an Bord genommen und wieder abgegeben wurden, nie<br />

die Kajüte verlassen dürfen. Und wenn sie ihren Vater verraten<br />

hätte, und der, bei dem sie sich befand, wollte gegen<br />

jenen vorgehn, so hätte dies doch schon längst geschehen<br />

sein müssen.<br />

Trotzdem, das wie eine Sklavin behandelte Mädchen<br />

mußte so bald wie möglich seinem jetzigen Besitzer wieder<br />

entführt werden.<br />

Die Chiotin mit den grünen Augen hüllte sich tief in einen<br />

Schleier, fuhr nach Genf, nahm einen Wagen, dessen Kutscher<br />

sie mit einer reichlichen Geldsumme bestach, begab<br />

sich nach der Villa auf dem Hügel. Das Gartentor war offen,<br />

sie sah ihre Tochter in der Laube sitzen, ein Kind an der<br />

Brust.<br />

Die Mutter enthüllte ihr Gesicht, sprach mit der Tochter,<br />

und wenn diese auch schon eine Entführung ahnen und ihr<br />

Schreck furchtbar groß sein mochte – um Hilfe rufen konnte<br />

sie ja nicht, und der sklavenähnliche Gehorsam der Tochter<br />

gegen die Mutter war ein solcher, daß sie auch nicht entfloh,<br />

gar keine Kraft dazu hatte, vielmehr der Aufforderung

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