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— 243 —<br />

sie einen ›westlichen Teufel‹ erschlagen oder zu Tode martern,<br />

der verkleidet in ihre Tempel oder Klöster einzudringen<br />

wagte. Verriet Nobody sich nur durch das geringste Versehen,<br />

gab er sich eine noch so geringe Blöße in bezug auf<br />

die Kenntnis buddhistischer oder schamanischer Religionszeremonien,<br />

so war er verloren und sein Begleiter mit ihm.<br />

Gerade diese bedrohlichen Aussichten aber lockten den verwegnen<br />

Mann erst recht an. Furcht kannte er keinesfalls,<br />

und so schritt er würdevoll wie ein wirklicher Oberpriester<br />

an den knienden Chinesen vorüber zur Sänfte, nahm in dieser<br />

Platz und gab dadurch das Zeichen zum Aufbruch. Der<br />

Deutsche folgte seinem Herrn zu Pferde zu dem Lamatempel<br />

von Peking, der, in einer Vorstadt gelegen, Europäern vollständig<br />

unzugänglich ist. Es ist ein mächtiges steinernes Gebäude,<br />

das aber einen unhe<strong>im</strong>lichen Eindruck macht, weil<br />

alles Leben in ihm erstorben zu sein scheint. Auch <strong>als</strong> die<br />

Kulis heftig an das geschlossene Tor pochten, ließ sich lange<br />

niemand sehen, bis endlich eine St<strong>im</strong>me von innen nach<br />

dem Begehr der Klopfenden fragte. Geöffnet ward jedoch<br />

trotz gegebener Auskunft auch jetzt noch nicht, bis Nobody<br />

vortrat und einige Worte mit gedämpfter St<strong>im</strong>me sagte.<br />

Da flogen sofort die Torflügel auseinander. Der Weg ins Lamakloster<br />

stand den kühnen Männern offen, und schon nahte<br />

sich ehrerbietig ein Diener, der nicht einmal die Augen zu<br />

dem heiligen Manne zu heben wagte.<br />

Nobody warf den chinesischen Begleitern eine Handvoll<br />

kleine Münzen zu, wandte sich dann zu dem Diener und<br />

fragte, ob auch sein Sekretär mit eintreten dürfe. Das ward<br />

erlaubt, und die beiden folgten nun dem Führer über eine<br />

lange Treppe in einen geräumigen Saal, in dem sich eine

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