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— 87 —<br />

Deutschen Reedereien gebührt die Ehre, diese alte,<br />

schlechte Sitte zuerst abgeschafft zu haben. Der Bremer<br />

Lloyd und die Hamburger Paketfahrt-Aktiengesellschaft begannen<br />

damit, für ihre Dampferlinien einen festen Stamm<br />

von Seeleuten zu bilden, welche auch nach und nach befördert<br />

werden. Bei diesen regelmäßigen Linien, deren Passagierschiffe<br />

niem<strong>als</strong> auf eine Fracht erst zu rechnen brauchen,<br />

ist das Risiko schließlich ja auch kein großes. Aber<br />

auch andre Reedereien, deren Schiffe sich stets eine Fracht<br />

suchen müssen, <strong>als</strong>o manchmal monatelang untätig <strong>im</strong> Hafen<br />

liegen, haben dieses System eingeführt, daß sie <strong>im</strong>mer<br />

dieselbe Besatzung an Bord behalten, sie auch in der arbeitslosen<br />

Zeit mit durchschleppen, und wenn sie etwas weniger<br />

Heuer zahlen, so ist das nur recht und billig. Aber was macht<br />

das denn schließlich bei einem großen Schiffe aus, welches,<br />

auch wenn es ruhig und ohne Besatzung <strong>im</strong> Hafen liegt, jeden<br />

Tag Hunderte kostet, denn allein das Ankergeld ist ganz<br />

beträchtlich. Ein Auswandererdampfer von 20.000 Tonnen<br />

hat für die Stunde ungefähr 250 Mark zu zahlen! Da kommt<br />

der Tagelohn und die Kost der Besatzung ja gar nicht in Betracht.<br />

Dafür aber hat dann der Kapitän eine Mannschaft an<br />

Bord, von der er jeden einzelnen von Grund auf kennt, und<br />

von dem er weiß, was er von ihm in der Stunde der Not verlangen<br />

kann, und die Matrosen betrachten das Schiff nicht<br />

mehr <strong>als</strong> einen vorübergehenden Aufenthalt, sondern <strong>als</strong> ihre<br />

ständige He<strong>im</strong>at, für deren Erhaltung sie bis zum letzten<br />

Atemzuge kämpfen.

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