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— 560 —<br />

sein kann, habe ich einfach aus den Gesichtszügen erkannt.<br />

Doch erzählen Sie mir!«<br />

Auch Jessys Mutter, eine junge Witwe, war ein Opfer des<br />

Prinzen Erie gewesen. Auf welche Weise sie in seine Schlingen<br />

gekommen war, das wußte Mr. Brown jetzt selbst noch<br />

nicht. Es ist dabei zu bedenken, daß ihm seine furchtbar<br />

aufgeregte Frau nur die Hauptsachen mitgeteilt hatte, und<br />

wenn sie auch eine Stunde lang gesprochen, so bedient man<br />

sich be<strong>im</strong> Sprechen doch viel überflüssiger Worte, die man<br />

be<strong>im</strong> erzählenden Schreiben nicht wiedergeben kann; schon<br />

die Begrüßung zweier Freunde auf der Straße würde viele<br />

Seiten füllen, ohne jeden Inhalt.<br />

Kurzum, Ernest Brown wußte vorläufig nichts weiter, <strong>als</strong><br />

daß Jessys Vater ein Postbeamter namens Martin Donall gewesen<br />

war; noch bei seinen Lebzeiten wurde dessen junge<br />

Frau von Fred Chiswick verführt, zu seinem willenlosen<br />

Werkzeug gemacht, und nicht genug damit, aus grausamer<br />

Wollust ließ er dies auch ihren Mann wissen. Das ist eben so<br />

die höhere Art von Teufelei, ein Familienglück zu zerstören,<br />

nur aus Lust am Bösen. Martin Donall ergab sich erst dem<br />

Trunke, dann beging er Selbstmord – und Margaret Donall<br />

rächte ihn und sich selbst durch die Ermordung des Bösewichts.<br />

Gefaßt wurde sie <strong>als</strong>o nicht. Aber sie selbst wollte ihre Tat<br />

sühnen. Margaret gab Jessy, ihr einziges Kind, dam<strong>als</strong> drei<br />

Jahre alt, einer Familie Springfield in Pflege und ging <strong>als</strong><br />

barmherzige Schwester in ein klösterliches Hospital, dessen<br />

Vorsteherin sie zuletzt wurde, so hochgeehrt, daß ihr heute<br />

alle Zeitungen lange Nachrufe widmeten.<br />

Um ihr Kind hatte sie sich nie gekümmert. Das heißt, für<br />

die Tochter gebetet mochte sie genug haben. Aber sie hatte

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