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— 95 —<br />

Los denn <strong>als</strong> freie Männer in ihrer He<strong>im</strong>at, ein besseres Los<br />

<strong>als</strong> die meisten unsrer europäischen Arbeiter. Ja, wenn er<br />

schwarze Mädchen in die orientalischen Harems verkaufte,<br />

das wäre vielleicht ehrenrührig, aber daß er nach Südamerika<br />

Arbeitskräfte liefert, das halte ich für ein ganz ehrenwertes<br />

Geschäft, mag es auch verboten sein.«<br />

Nobody schilderte nun, wie die ›Karabelle‹ dies betrieb,<br />

soweit ihm der Steuermann davon berichten konnte und er<br />

es selber zusammenkombiniert hatte.<br />

Die ›Karabelle‹ hatte <strong>als</strong>o ihren He<strong>im</strong>atshafen auf Chios,<br />

welche Insel zwar zu Griechenland gehört, aber unter türkischer<br />

Oberhoheit steht. Der stattliche Dampfer fuhr ständig<br />

die Westküste Afrikas ab, machte hauptsächlich Tauschgeschäfte<br />

mit Palmöl und Elfenbein. Daß er unter türkischer<br />

Flagge fuhr und die Chioten Mohammedaner sind oder sich<br />

doch für solche ausgeben können, erleichterte den Verkehr<br />

mit den Eingebornen ungemein. Nebenbei wurde auch Sklavenhandel<br />

getrieben. Der Kapitän sollte – genau konnte jener<br />

Steuermann es auch nicht sagen – ein oder mehrere eigne<br />

Küstenfahrzeuge oder Flußdampfer besitzen, welche die<br />

kriegsgefangenen Sklaven weiter <strong>im</strong> Innern des Landes aufkauften<br />

und sie dann draußen auf offner See an Bord des<br />

großen Dampfers brachten.<br />

Bei dieser Art von Geschäft drohte dem soliden Handelsdampfer<br />

wenig Gefahr einer Entdeckung. Es handelte sich<br />

bloß noch darum, die Sklaven wieder zu verkaufen, und<br />

das ist das schwierigste bei diesem Geschäft. Daß die ›Karabelle‹<br />

deshalb selbst nach Südamerika ging, das war ganz<br />

ausgeschlossen, da hätten die englischen Kriegsschiffe bald<br />

Witterung bekommen und fernerhin ein scharfes Auge auf<br />

den türkischen Dampfer gehabt.

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