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— 411 —<br />

befestigte diese schließlich an einem Stücke der Schnur, das<br />

in der Länge genau dem Original entsprach. Ebenso hatte<br />

er alle schwarzen Flaschen mit der Aufschrift ›A 1–5 suff.‹<br />

versehen.<br />

Die echte Silberkapsel mit Inhalt wanderte in den Schreibtisch<br />

zurück. Nobody verwandelte sich wieder in die alte<br />

Frau, steckte eins der unechten Etuis zu sich, ließ sich bis<br />

in die Nähe des Leichenschauhauses fahren und begab sich<br />

in dasselbe, um sich einige Sekunden später in jener Kammer<br />

auf einem Stuhle niederzulassen, wo die Tote lag, durch<br />

ein Linnentuch ganz verhüllt. An einem Wandhaken hingen<br />

die Kleider der Unglücklichen, nach der, wie Nobody erfuhr,<br />

noch niemand gefragt hatte.<br />

Daß noch jemand kommen würde, war allerdings auch<br />

nicht anzunehmen, denn der Tag neigte sich seinem Ende<br />

zu, und während der Nacht ward das Leichenschauhaus geschlossen.<br />

Doch! Schritte erklangen auf dem Flur. Nobody hörte sofort,<br />

daß eine Dame kam, und zwar eine junge, denn sie trat<br />

rasch und leicht auf, und – da war sie schon.<br />

»Eine Kreolin oder vielmehr eine Mexikanerin spanischer<br />

Abkunft!« sagte sich der Detektiv sofort, war aber <strong>im</strong> übrigen<br />

ganz die ehrsame Witwe, die den größten Respekt vor<br />

der vornehm gekleideten Dame bewies.<br />

»Ja, sie ist es!« rief diese klagend. »Du arme, arme Sanna,<br />

daß du ein so furchtbares Ende finden mußtest!«<br />

Tränen des Mitgefühls feuchteten die Augen der Kreolin,<br />

aber einen Nobody täuschte sie doch nicht. Er sah, daß die<br />

Besucherin schauspielerte, und während er schon die Silberkapsel<br />

mit dem f<strong>als</strong>chen Fläschchen in der Hand bereithielt,<br />

fragte er teilnahmvoll: »War sie Ihre Tochter?«

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