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— 92 —<br />

Verbrechergesellschaften müssen doch für alles ihre besondern<br />

Namen haben, und so hatten sie dieses höllische Mittel<br />

eben ›Ligustin‹ genannt. Das war viel vorsichtiger, <strong>als</strong> wenn<br />

der Koch in das Essen Arsenik oder ein andres schnell und<br />

direkt wirkendes Gift getan hätte. Begegnete das Schiff kurz<br />

nach der Tat einem andern, einer der sich dem Tode nahe<br />

Fühlenden hatte noch die Kraft, um Hilfe zu rufen oder<br />

zu signalisieren, das andre Schiff kam heran, so hätte doch<br />

nur konstatiert werden können, daß hier die Ruhr oder die<br />

Dysenterie in fürchterlicher Weise ausgebrochen war; an eine<br />

Prüfung auf Gift hätte wohl niemand gedacht, und dann<br />

hätte man auch nichts gefunden. Die Beute war dann freilich<br />

verloren, das andre Schiff hätte das bis auf drei ausgestorbene<br />

ins Schlepptau genommen, aber man war doch vor einer<br />

Entdeckung gesichert.<br />

War die schreckliche Tat geglückt, waren die Leichen über<br />

Bord geworfen, so wurde es bei zufälliger Annäherung eines<br />

andern Schiffes so gehandhabt, wie wir es gesehen haben.<br />

Der Bescheid: »Wir haben die Pest an Bord!« genügte, um<br />

jedes fremde Schiff in eilige Flucht zu schlagen.<br />

Es wurde <strong>im</strong>mer so eingerichtet, daß die Tat in möglichst<br />

einsamen Gewässern geschah, und da der ›Bilbao‹ fast ausschließlich<br />

die Westküste Afrikas befuhr, hier in der Nähe<br />

der Dreikönigsinsel; die übriggebliebenen Männer, <strong>als</strong>o die<br />

Liguster, dirigierten dann das Schiff direkt hierher, wohin<br />

niem<strong>als</strong> ein andres unnötigerweise kam, und der ›Bilbao‹<br />

konnte es in aller Ruhe ausplündern und versenken.<br />

Auf diese Weise hatte Kapitän Harrison schon fünf Schiffe<br />

vergiftet, beraubt und versenkt, und zwar alle hier bei<br />

der Dreikönigsinsel. Es muß aber betont werden, daß dies<br />

nur ein Nebengeschäftchen war, sonst nahm der ›Bilbao‹ wie

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