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— 158 —<br />

auf und ab. Er war Abstinenzler. Als Räuber ist er es jedenfalls<br />

nicht gewesen, schon <strong>als</strong> Junge mag er den Brandy flaschenweise<br />

hinter die Binde gegossen haben, und ich bin<br />

fest überzeugt, daß er in seiner Aufregung etwas getrunken<br />

hat. Wenn er keinen Branntwein auf seinem Z<strong>im</strong>mer gehabt<br />

hat, dann vielleicht Eau de Cologne, und was so ein richtiger<br />

Cowboy ist, der säuft auch Spirituslack. Und da war<br />

es vorbei mit ihm, nach dieser langen Enthaltsamkeit! Die<br />

Sehnsucht wurde zum Willen und der Wille zur Tat.<br />

Er wollte noch einmal fort. Er mußte es. Wenn er den Weg<br />

nicht an dem Portier vorbei nahm, dann ist er aus dem Fenster<br />

gesprungen. Nur einmal noch, nur einmal noch!! Morgen<br />

war er ein Ehemann, dann war alles für <strong>im</strong>mer vorbei.<br />

Und einmal ist ja keinmal. Jawohl, so hat ihm der Teufel zugeflüstert.<br />

Ich bin fest überzeugt, daß er wüste Gesellschaft<br />

aufgesucht hat, wo er sich noch einmal so recht austoben<br />

wollte. Und er tat es. Und da hatte der Teufel die letzte<br />

Schranke niedergerissen, er triumphierte!<br />

’s gibt kein schöner Leben, <strong>als</strong> ein Räuberleben! . . . Es<br />

gibt kein persönliches Eigentum! Dem Stärksten gehört alles,<br />

und dem Kühnen die Welt! Er ist in das Geschäft gegangen<br />

und hat den Geldschrank geplündert. War das gar<br />

so niederträchtig? Nein. Er hatte ein Scheckbuch, er hatte<br />

Kredit. Er wollte ein für allemal mit seinen Wohltätern brechen<br />

– oder mit seinen soliden Freunden, deren Wohltäter<br />

ja eigentlich er war – er wollte sich unmöglich machen, die<br />

Brücke hinter sich abbrechen. Das war der Grund. Und der<br />

einfache Diebstahl <strong>im</strong> Bureau genügte ihm noch nicht. Dazu<br />

hatte er ja nur seine Schlüssel gebraucht. Er ging zurück in<br />

die Wohnung, keck an dem Portier vorbei und . . . vollendete<br />

den Abbruch der Brücke.

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