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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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c Für jede Erhebung ist grundsätzlich eine gesetzliche Ermächtigung notwendig,<br />

denn statistische Befragungen greifen – zumal bei Auskunftspflicht – in die<br />

Rechtssphäre des Einzelnen ein.<br />

c In anderen Staaten – etwa in Frankreich – gehören zur Arbeit der statistischen<br />

Ämter auch Wirtschaftsanalysen und -prognosen, Konjunkturforschung und die<br />

Entwicklung ökonometrischer Modelle. Nicht so in Deutschland: Das Statistische<br />

Bundesamt ist vor allem für die Erhebung und Verbreitung statistischer Daten sowie<br />

deren Interpretation zuständig. Wirtschaftsanalysen und -prognosen werden<br />

im Wesentlichen von den großen Wirtschaftsforschungsinstituten durchgeführt.<br />

0.3 Die 60er- und 70er-Jahre:<br />

Zeit des systematischen Aufbaus<br />

Diese Jahrzehnte standen im Zeichen der Weiterentwicklung des statistischen Erhebungsprogramms.<br />

Ziel war der Auf- und Ausbau eines Systems von Statistiken, das<br />

die wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Entwicklung unseres Landes<br />

umfassend beschreibt. Anforderungen an die Ergebnisse der Statistiken sind u. a. die<br />

Möglichkeit, Daten – auch aus verschiedenen Statistiken – zur Weiterverarbeitung<br />

zu verwenden (bspw. Indexberechnungen, Erstellung von Modellrechnungen oder<br />

Berechnung von Durchschnittszahlen), die Vergleichbarkeit von Statistiken im Zeitverlauf<br />

sowie die Aktualität der Daten und deren Zuverlässigkeit.<br />

c Für die Weiterverarbeitung statistischer Ergebnisse sind die Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen (VGR) ein Paradebeispiel. Die VGR – Ende der 60er-Jahre für<br />

die Zwecke einer wirtschaftspolitischen »Globalsteuerung« zügig ausgebaut – sind<br />

ein geschlossenes System, das umfassend über das wirtschaftliche Geschehen<br />

informiert.<br />

c Zeitreihen, die Ergebnisse aus vielen Jahren umfassen, lassen Aussagen über Entwicklungen<br />

zu und stellen die Grundlagen für Prognosen dar. Dabei müssen oft<br />

mehrere Parameter betrachtet werden, um einen Sachverhalt bewerten zu können.<br />

Ein Beispiel: Der Anteil des Produzierenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung<br />

– das ist die Summe der produzierten Waren und Dienstleistungen<br />

abzüglich der Vorleistungen – betrug 2000 30,4 Prozent. Die Zahl allein sagt nicht<br />

sehr viel aus. Wenn man aber weiß, dass 1960 der gleiche Anteil noch 53,2 Prozent<br />

betrug und darüber hinaus der Anteil des Dienstleistungsbereiches im gleichen<br />

Zeitraum von 13,6 Prozent auf 68,5 Prozent an der Bruttowertschöpfung<br />

gestiegen ist, dann kennzeichnen allein diese vier statistischen Daten die Entwicklung<br />

Deutschlands von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft.<br />

c Der Mikrozensus, die jährliche Ein-Prozent-Bevölkerungsstichprobe, dokumentiert<br />

<strong>mit</strong> seinem Fragenprogramm seit über 40 Jahren praktisch die gesamten<br />

Lebensumstände und da<strong>mit</strong> den gesellschaftlichen Wandel in Deutschland: Da-<br />

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