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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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immer ihren Müll zu trennen, während es 1993 erst 58 % im Westen und 51 % im<br />

Osten waren.<br />

Das Bild ändert sich jedoch, wenn man den Blick auf materielle Opfer und Einschränkungen<br />

richtet, die man für die Umwelt hinzunehmen bereit ist. In Westdeutschland<br />

fänden es 43 % für sich persönlich akzeptabel, Abstriche von ihrem<br />

Lebensstandard zum Schutz der Umwelt zu machen, in Ostdeutschland liegt der<br />

entsprechende Anteil <strong>mit</strong> 27 % noch viel niedriger. Da<strong>mit</strong> ist die Bereitschaft zu<br />

Entbehrungen in den neuen wie den alten Ländern gegenüber 1993 erheblich gesunken.<br />

Und obwohl nach wie vor die Mehrheit der Deutschen die Luftverschmutzung<br />

durch Autos als äußerst oder sehr gefährlich für die Umwelt betrachtet, gibt nur eine<br />

Minderheit von 27 % der Autofahrer im Westen und 17 % im Osten an, das Autofahren<br />

der Umwelt zuliebe »immer« oder zumindest »oft« einzuschränken. Auch die Akzeptanz<br />

höherer Preise und höherer Steuern zum Schutz der Umwelt ist ein Jahr nach<br />

Einführung der Ökosteuer und nach In-Kraft-Treten der 2. Stufe von Steuererhöhungen<br />

gering und im Vergleich zu 1993 erheblich zurückgegangen. Im Jahr 2000<br />

würden nur etwas mehr als ein Drittel der Westdeutschen und ein Fünftel der Ostdeutschen<br />

höhere Preise billigen und die Zustimmung zu höheren Steuern fällt noch<br />

geringer aus. Nur 21 % der Bürger in den alten und 14 % der Bürger in den neuen<br />

Bundesländern sind bereit, noch höhere Steuern zu bezahlen. Im Jahr 1993 standen<br />

noch ein Drittel bzw. ein Fünftel der Bürger Steuererhöhungen positiv gegenüber.<br />

Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass die Bereitschaft, einen persönlichen Beitrag<br />

zum Umweltschutz zu leisten, bei den meisten Bürgern dort aufhört, wo er <strong>mit</strong> finanziellen<br />

Belastungen und Einschränkungen der Lebensstandards verbunden ist.<br />

Die Bereitschaft zu materiellen Opfern ist zwischen 1993 und 2000 zudem erheblich<br />

gesunken. Für sich genommen mag dieses Ergebnis zwar kein ausreichendes Indiz für<br />

ein abnehmendes Problembewusstsein in der Bevölkerung sein, doch ein weiterer<br />

Befund legt die Schlussfolgerung eines sinkenden Stellenwerts von Umweltbelangen<br />

am Ende der 90er-Jahre nahe: Der Anteil der Bevölkerung, der Umweltschutz als sehr<br />

wichtig für das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit bezeichnet, ist in den alten<br />

Bundesländern von 43 % im Jahr 1994 auf 34 % 1998 und 30 % 1999 zurückgegangen.<br />

In den neuen Bundesländern fiel dieser Anteil von 63 % im Jahr 1990 auf<br />

42 % 1994 und 28 % 1999.<br />

Der Stellenwert des Umweltschutzes hat sich vor allem bei jüngeren Bevölkerungsgruppen<br />

verringert (vgl. Tab. 3). In der Gruppe der 18- bis 30-Jährigen sank der Anteil,<br />

der Umweltschutz als sehr wichtig betrachtet, zwischen 1994 und 1999 im Westen<br />

von 42 % auf 24 % und im Osten von 37 % auf 21 %, und der Anteil, der den Umweltschutz<br />

für weniger wichtig oder unwichtig hält, stieg von 9 % auf 15 % bzw. von<br />

11 % auf 20 %. Im Westen ging in den jüngeren Altersgruppen außerdem der Anteil,<br />

der sich nach eigenen Angaben umweltgerecht verhält, deutlich zurück. Insgesamt<br />

findet man so<strong>mit</strong> 1999 bei der älteren Bevölkerung mehr Zustimmung zum Umweltschutz<br />

als bei der jüngeren Bevölkerung. Dennoch besteht eine vergleichsweise geringe<br />

Bereitschaft der Älteren zu materiellen Einschränkungen, was nur zum Teil durch<br />

ein geringeres Einkommen erklärbar ist.<br />

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