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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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Dieses Muster existierte bereits im Jahr 1994, doch zwischen 1994 und 2000 haben<br />

die Bundesbürger ihre Haltung zur Höhe der Sozialleistungen beträchtlich verändert.<br />

Im Westen hat sich der Anteil der Befragten, der einer Kürzung von Sozialleistungen<br />

zustimmt, von 12 % auf 24 % verdoppelt. Gleichzeitig hat sich im Osten der Anteil<br />

derer, der sich für eine Ausweitung von Sozialleistungen ausspricht, von 71 % auf 46 %<br />

deutlich reduziert. Ganz offenbar haben die Bundesbürger in den 90er-Jahren ihre<br />

Ansprüche an die Höhe der Sozialleistungen reduziert. Diese Anspruchsreduktion<br />

stellt sich aber in beiden Landesteilen unterschiedlich dar. Im Westen sprechen sich<br />

mehr Bürger für eine Reduktion von Sozialleistungen aus, während im Osten vor allem<br />

der Anteil der Bürger sinkt, die eine Ausweitung von Sozialleistungen fordern.<br />

In der Frage der Leistungskürzungen sind die Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen<br />

deutlich größer als bei der grundsätzlichen Zustimmung zum Sozialstaat.<br />

Das Muster ist allerdings ähnlich: In beiden Landesteilen sind es vor allem die<br />

Selbstständigen und die Anhänger der FDP, die sich überdurchschnittlich stark für<br />

eine Kürzung von Sozialleistungen aussprechen. Umgekehrt sprechen sich vor allem<br />

die Arbeitslosen überdurchschnittlich stark für eine Ausweitung der Leistungen aus.<br />

20.7 Bewertung sozialpolitischer Ergebnisse<br />

Die Bewertung der persönlichen Alterssicherung oder Absicherung bei Invalidität und<br />

im Krankheitsfall zeigt, in welchem Ausmaß die Bürger <strong>mit</strong> den Ergebnissen der Sozialpolitik<br />

zufrieden sind (vgl. Tab. 6). Auch in diesem Aspekt gibt es die erwarteten<br />

Unterschiede zwischen Ost und West. 1994 bewerteten 67 % im Westen, aber lediglich<br />

47 % im Osten die sozialpolitischen Ergebnisse positiv. Allerdings haben sich<br />

diese Unterschiede im Jahr 2000 geringfügig verringert, weil die Ostdeutschen <strong>mit</strong><br />

55 % die sozialpolitischen Ergebnisse inzwischen etwas besser bewerten.<br />

Die in den 90er-Jahren verabschiedeten Kürzungen der Sozialleistungen haben demnach<br />

bei den Bürgern insgesamt nicht zu einer Verschlechterung der Bewertung der<br />

sozialpolitischen Ergebnisse geführt. Dies gilt allerdings nicht für alle Bevölkerungsgruppen.<br />

So hat die Rentenreform, die vor allem Leistungskürzungen für die jüngeren<br />

Generationen <strong>mit</strong> sich bringt, ganz offenbar zu einer Polarisierung zwischen den verschiedenen<br />

Altersgruppen geführt. Im Westen bewerten die 18- bis 34-Jährigen ihre<br />

Absicherung im Jahr 2000 deutlich negativer als 1994 und die über 60-Jährigen sowie<br />

die Rentner und Pensionäre kommen zu einer positiveren Einschätzung. Besonders<br />

stark haben im Westen auch die Beamten auf die Leistungskürzungen und die Diskussion<br />

um die Finanzierungsprobleme des Sozialstaats reagiert. Im Jahr 2000 sind<br />

nur noch 80 % und nicht mehr 93 % der Meinung, dass sie ausreichend abgesichert<br />

sind.<br />

Im Osten hat die Kluft zwischen den Generationen in den 90er-Jahren ebenfalls zugenommen.<br />

In diesem Fall geht dies aber vor allem auf einen Anstieg der positiven<br />

Bewertung bei den Älteren zurück. In der Gruppe der über 60-Jährigen steigt die<br />

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