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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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gering. Arbeitslose tragen ebenfalls ein weit überproportionales Armutsrisiko. Dies gilt<br />

insbesondere auch in den neuen Ländern, in denen der Bevölkerungsanteil an Arbeitslosen<br />

noch größer ist als in den alten Ländern. Überproportional hohe Armutsquoten<br />

sind zu finden bei getrennt Lebenden, Personen ohne abgeschlossene<br />

Schulbildung – in den neuen Ländern auch Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung<br />

– sowie bei Personen, die sich in schulischer oder beruflicher Ausbildung<br />

befinden. Sieht man von den Auszubildenden und Volontären ab, so finden sich innerhalb<br />

der beruflichen Statusgruppen die höchsten Armutsquoten erwartungsgemäß<br />

unter den un- und angelernten Arbeitern. Facharbeiter und auch einfache Angestellte<br />

sind eher unterdurchschnittlich von Armut betroffen; die niedrigsten Armutsquoten<br />

finden sich bei qualifizierten und leitenden Angestellten sowie Beamten. In den neuen<br />

Ländern sind auch die Selbstständigen (und Mithelfenden) überdurchschnittlich durch<br />

Armut betroffen.<br />

Betrachtet man einzelne Haushaltstypen, dann sind die niedrigsten Armutsquoten bei<br />

Paarhaushalten ohne Kinder, die höchsten hingegen bei Familien- sowie bei Einelternhaushalten<br />

zu finden. Ordnet man die unterschiedlichen Haushaltstypen gewissermaßen<br />

im Ablauf des Lebenszyklus, so fällt zunächst die eher überdurchschnittliche<br />

Armutsquote bei jungen Alleinlebenden ins Auge. Hohe Armutsquoten<br />

sind vor allem bei Einelternhaushalten <strong>mit</strong> einem Kind und besonders hohe Armutsquoten<br />

bei Einelternhaushalten <strong>mit</strong> zwei und mehr Kindern sowie bei Familien <strong>mit</strong><br />

drei und mehr Kindern zu beobachten. Bei Familien <strong>mit</strong> einem Kind ist die Armutsquote<br />

dagegen eher unterdurchschnittlich. Paarhaushalte ohne Kinder und Singlehaushalte<br />

sind im hohen Alter ebenfalls unterdurchschnittlich von Armut betroffen,<br />

in den neuen Ländern liegen die entsprechenden Werte unter denen in den alten<br />

Ländern.<br />

Hinsichtlich der Unterscheidung nach Gemeindegrößen findet sich die höchste Armutsquote<br />

bei den Landgemeinden, die höchste Armutslücke aber in den Metropolen.<br />

In den neuen Ländern sind vor allem Klein- und Mittelstädte überproportional<br />

von Armut betroffen. Schließlich sind Mieter erwartungsgemäß häufiger von Armut<br />

betroffen als Eigentümer. Dies gilt in gleicher Weise auch für die neuen Länder.<br />

18.6 Dynamik von Einkommen und Armut<br />

Die Stabilität bzw. die Dynamik von Einkommenspositionen im Zeitverlauf beruht auch<br />

auf dem Ausmaß an Offenheit einer Gesellschaft. Es ist so<strong>mit</strong> entscheidend, ob es<br />

Personen und Haushalten gelingt, defizitäre Positionen zu überwinden und welchem<br />

Risiko Personen und Haushalte ausgesetzt sind, in unzureichende Einkommenslagen<br />

zu gelangen. Die hier angesprochene Mobilität zwischen verschiedenen Einkommenspositionen<br />

im zeitlichen Verlauf kann auf mehrere Arten berechnet und dargestellt<br />

werden. Der so genannte Bartholomew-Index bezeichnet ein Mobilitätsmaß,<br />

<strong>mit</strong> dem der Umfang der jährlichen Einkommensdynamik anhand von Einkommensklassen<br />

(hier: Quintile) abgebildet wird.<br />

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