16.11.2013 Aufrufe

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zu erhalten. Hingegen haben beispielsweise Kinder aus der oberen Dienstklasse eine<br />

bis zu 9-mal bessere Chance, für das Gymnasium empfohlen zu werden, als Arbeiterkinder.<br />

Diese wiederum weisen ein bis zu 3-mal höheres Risiko für eine Hauptschulempfehlung<br />

auf als Kinder aus anderen sozialen Schichten. Arbeiterkinder – vor<br />

allem Kinder von Facharbeitern und aus der Arbeiterelite – erhalten zumeist eine Realschulempfehlung.<br />

Ähnliche Ungleichverteilungen wie für die Bildungsbeteiligung<br />

sehen wir auch in Bezug auf die Leistungsbeurteilung für die Geschlechter und den<br />

Migrationshintergrund. Hierbei sind besonders Kinder <strong>mit</strong> einem Migrationshintergrund<br />

benachteiligt. Sie haben ein bis zu 5-mal höheres Risiko, für die Hauptschule<br />

empfohlen zu werden, als einheimische Schulkinder.<br />

Der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Grundschulempfehlung<br />

wird unter anderem auf schichtspezifische Schulleistungen zurückgeführt. Beispielsweise<br />

müssen rund 11 % der Arbeiterkinder in der Grundschule mindestens einmal<br />

die Schulklasse wiederholen (2000: 13 % und 2002: 12 %) und haben ein deutlich<br />

höheres Risiko, in der Grundschule sitzen zu bleiben, als Kinder aus höheren Sozialschichten.<br />

Die schichtspezifischen Schulleistungen wiederum hängen von der elterlichen<br />

Erziehung und dem kognitiven Anregungspotenzial im Elternhaus zusammen,<br />

die unter anderem auch von den sozioökonomischen Ressourcen der Eltern bestimmt<br />

werden.<br />

Zieht man die im SOEP verfügbaren Informationen über Schulnoten in Deutsch, Mathematik<br />

und der ersten Fremdsprache heran, ist durchgängig für alle untersuchten<br />

Jahre von 2000 bis 2002 festzustellen, dass Arbeiterkinder, insbesondere Kinder unund<br />

angelernter Arbeiter oder von Eltern ohne Schulabschluss, deutlich schlechtere<br />

Schulnoten aufweisen. Lediglich bei den Mathematiknoten gibt es keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den Sozialschichten. Dass Mädchen eher auf das Gymnasium<br />

wechseln können, liegt offensichtlich daran, dass sie im Durchschnitt – abgesehen<br />

von der Mathematik-Note – bessere Schulleistungen aufweisen als Jungen. Jugendliche<br />

<strong>mit</strong> einem Migrationshintergrund hingegen weisen bessere Schulleistungen auf<br />

als Einheimische, wobei hier Selektionseffekte für die Wanderung nach Deutschland<br />

zu berücksichtigen sind. So verzerrt eine Gruppe leistungsstarker Jugendlicher <strong>mit</strong><br />

Migrationshintergrund (etwa die Griechen) den Mittelwert für die Gesamtgruppe. Weil<br />

aber die Schulnoten für die Zeit nach dem Grundschulübergang gemessen werden,<br />

sind diese Ergebnisse eher <strong>mit</strong> Einschränkungen versehen.<br />

5.3 Bildungserfolg und Bildungsaspirationen<br />

Zu Recht wird darauf verwiesen, dass die Erfolge der Bildungsexpansion wegen<br />

unbeabsichtigter Nebenfolgen »teuer« erkauft wurden. Während die Schülerschaft<br />

in den Gymnasien sozial heterogener wurde, verschärfte sich die Ungleichheit für<br />

die sozial homogene Gruppe der Hauptschüler, die sowohl <strong>mit</strong> ungünstigen Lernkontexten<br />

als auch <strong>mit</strong> geringeren Chancen für einen erfolgreichen wie qualifizierten<br />

496

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!