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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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17 Soziale Mobilität<br />

Die berufliche Position bzw. die Stellung einer Person im Erwerbsleben prägt nach wie<br />

vor in hohem Ausmaß das Leben der Menschen in Deutschland (vgl. Teil II, Kap 16).<br />

Mehr als in anderen Ländern wird der Zugang zu diesen beruflichen Positionen von<br />

allgemein bildenden und vor allem von berufsbildenden Abschlüssen bestimmt. Die<br />

Chancen, einen guten Ausbildungsabschluss zu bekommen, sind jedoch nicht gleich<br />

verteilt in der Bevölkerung. Der jeweilige Ausbildungsabschluss hängt vielmehr zu einem<br />

großen Teil von der sozialen Herkunft (vgl. Teil II, Kap. 5), d. h. von dem »Elternhaus«<br />

einer Person ab: Eltern, die eine vorteilhafte berufliche Position innehaben und<br />

so<strong>mit</strong> über mehr Ressourcen wie Einkommen, kulturelles oder soziales Kapital verfügen,<br />

können ihren Kindern eine bessere Ausbildung <strong>mit</strong> auf den Weg geben als Eltern<br />

<strong>mit</strong> weniger vorteilhaften beruflichen Positionen. Eine bessere Ausbildung wiederum<br />

verschafft Kindern später <strong>mit</strong> hoher Wahrscheinlichkeit Zugang zu einer vorteilhaften<br />

Position. Auf diese Weise werden berufliche Positionen von einer Generation<br />

zur nächsten »vererbt« und es kommt nur zu einem begrenzten Ausmaß an sozialen<br />

Auf- bzw. Abstiegen zwischen den Generationen.<br />

Diese Auf- bzw. Abstiege zwischen den Generationen geben Auskunft über die (intergenerationale)<br />

soziale Mobilität in einer Gesellschaft: Soziale Mobilität beschreibt<br />

demnach das Ausmaß, in dem sich die Kindergenerationen in einer anderen beruflichen<br />

Position befinden als ihre Elterngeneration. Die soziale Mobilität kann da<strong>mit</strong><br />

auch als Maß für die Chancengleichheiten in einer Gesellschaft betrachtet werden,<br />

denn sie gibt an, in welchem Ausmaß Auf- und Abstiege möglich sind.<br />

Im Folgenden werden vier Aspekte der sozialen Mobilität in Deutschland näher untersucht:<br />

Hatten die Eltern bereits die gleiche berufliche Position, die die Kinder heute<br />

einnehmen? In welchem Ausmaß werden Positionen der Eltern direkt an ihre Kinder<br />

weitervererbt? Wie hoch ist das Ausmaß der Auf- und Abstiege in Deutschland? Und<br />

wie ist es generell um die Chancengleichheit in der deutschen Gesellschaft bestellt?<br />

Bei der Beantwortung dieser Fragen wird ein besonderes Augenmerk auf die zeitliche<br />

Entwicklung der sozialen Mobilität sowie auf den Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland<br />

und zwischen Männern und Frauen gerichtet.<br />

17.1 Besetzung von Berufspositionen<br />

nach sozialer Herkunft<br />

Für die folgenden Untersuchungen wurden verschiedene Bevölkerungsumfragen aus<br />

den Jahren 1976 bis 2002 zusammengefasst. Die betrachteten Personen waren zwischen<br />

20 und 64 Jahre alt, hatten die deutsche Staatsangehörigkeit und waren zum<br />

Zeitpunkt der Befragung entweder berufstätig oder arbeitssuchend. Für Ostdeutsch-<br />

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