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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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Steuern auf Vergaser- und Dieselkraftstoffe beliefen sich im Jahr 2002 auf rund<br />

38 Mrd. Euro. Zusammen <strong>mit</strong> den Einnahmen aus der Kraftfahrzeugsteuer lagen die<br />

Einnahmen aus verkehrsbezogenen Steuern bei 45 Mrd. Euro und da<strong>mit</strong> bei knapp<br />

83 % der Umweltsteuern.<br />

19.4.4 Natur- und Landschaftsschutz<br />

Bisher haben sich die Naturschutzbemühungen stark auf die Ausweisung von<br />

Schutzgebieten konzentriert. Diese Praxis hat jedoch gezeigt, dass ein System voneinander<br />

isolierter Schutzgebiete in<strong>mit</strong>ten eines dicht genutzten und besiedelten<br />

Landes Probleme wie anhaltende Artenverluste, Destabilisierung von Ökosystemen<br />

und Landschaftsverbrauch nicht aufhalten kann. Vor diesem Hintergrund wurde das<br />

Jahr 1995 vom Europarat – zum zweiten Mal seit 1970 – zum »Europäischen Naturschutzjahr«<br />

erklärt und die Mitgliedsländer wurden aufgerufen, den Naturschutz nicht<br />

auf die Ausweisung und Pflege von Schutzgebieten zu beschränken.<br />

Vielmehr soll »Naturschutz auf der ganzen Fläche« angewendet werden, weil das gesamte<br />

System nur intakt zu halten ist, wenn Naturschutzbelange bei allen Flächennutzungen<br />

Berücksichtigung finden. Inwieweit dieser »moderne Naturschutz« als Basis<br />

der allgemein als Handlungsziel akzeptierten nachhaltig-umweltgerechten Nutzung<br />

in Zukunft realisiert werden kann, erscheint offen. Im vorliegenden Report kann<br />

bislang nur über den Flächenbestand an Schutzgebieten verschiedener Kategorien<br />

berichtet werden, ohne dass Angaben über die Qualität von Natur und Landschaft<br />

– sowohl innerhalb als auch außerhalb dieser Gebiete – möglich sind.<br />

Mit der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der EU von 1992 wurde erstmals für<br />

Europa ein einheitliches Auswahl- und Bewertungsverfahren zur Einrichtung von<br />

»Gebieten gemeinschaftlicher Bedeutung« bzw. FFH-Gebieten vorgegeben. Für die<br />

Länder der EU besteht da<strong>mit</strong> eine rechtliche Verpflichtung zur Einrichtung entsprechender<br />

Gebiete für das Schutzgebietssystem »Natura 2000«, wobei der Schutz bestimmter<br />

Lebensraumtypen sowie Arten nach den biogeographischen Regionen des<br />

Landes zu gewährleisten ist. Bis zum März 2003 wurden von Deutschland 3 535 FFH-<br />

Gebiete <strong>mit</strong> einer Fläche von 2 414 278 Hektar (davon 799 529 marine Flächen) an<br />

die EU gemeldet. Dies ist <strong>mit</strong> ca. 6,8 % der Bundesfläche (Ssymank et al. 2003) 1 im<br />

Vergleich zu anderen EU-Ländern vergleichsweise gering und reicht für den Anteil der<br />

in Deutschland vertretenen drei biogeographischen Regionen (atlantisch, kontinental,<br />

alpin) nicht aus. Vielmehr wird von einem Nachmeldebedarf von ca. 500 Gebieten<br />

ausgegangen, da<strong>mit</strong> rund 10 % der Landesfläche als Schutzgebiete eingestuft<br />

werden. Abschließende Meldungen werden bis Ende 2004 erwartet. Anschließend erfolgen<br />

die formale Ausweisung und Unterschutzstellung der Gebiete, ein Flächenmanagement<br />

sowie die Zustandserfassung und regelmäßige Zustandsberichte an<br />

1 Ssymank, A., Balzer, S., Biewald, G., Ellwanger, G., Hauke, U., Kehrein, A., Petersen, B., Raths,<br />

U. Rost, S. (2003): Die gemeinschaftliche Bewertung der deutschen FFH-Gebietsvorschläge<br />

für das Netz Natura 2000 und er Stand der Umsetzung. In: Natur u. Landschaft 78.Jg. Heft<br />

6:268–279.<br />

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