16.11.2013 Aufrufe

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

höher als in Westdeutschland. Nur noch gut ein Drittel der Frauen und knapp drei von<br />

zehn Männern geben im Jahre 2002 in Westdeutschland an, dauerhaft nicht mehr erwerbstätig<br />

sein zu wollen. In Ostdeutschland sind es etwa ein Fünftel der nichterwerbstätigen<br />

Frauen und Männer. Diese Entwicklung entspricht einem Anstieg der<br />

Erwerbsorientierung unter den Nichtbeschäftigten seit 1992 in Westdeutschland um<br />

gut 20 Prozentpunkte bei den Frauen und bei den Männern um 5 Prozentpunkte; und<br />

um insgesamt etwa 10 Prozentpunkte in Ostdeutschland.<br />

Dem gestiegenen Wunsch nach Erwerbstätigkeit stehen zum Teil erhebliche Barrieren<br />

auf dem Arbeitsmarkt gegenüber. Gemessen am Indikator, ob es »leicht, schwierig<br />

oder praktisch unmöglich sei, eine geeignete Stelle zu finden«, stellte sich die Beschäftigungssituation<br />

im hier betrachteten Zeitraum zu Beginn der 1990er-Jahre in<br />

Westdeutschland noch am besten dar. Nichterwerbstätige Männer schätzten ihre Situation<br />

dabei positiver ein als Frauen: Ein Viertel von ihnen hielt es für leicht, eine geeignete<br />

Stelle zu finden, im Vergleich zu einem Siebtel der nichterwerbstätigen<br />

Frauen. Im Zeitverlauf verschlechterte sich die Lage erheblich: 1997 waren nur noch<br />

7 % der Männer und 10 % der Frauen dieser Auffassung. Im Beschäftigungsaufschwung<br />

der folgenden Jahre verbesserte sich die Situation wieder etwas, sodass im<br />

Jahr 2002 immerhin 15 % der Männer und 17 % der Frauen es für leicht befanden,<br />

eine neue Stelle zu finden. Der größte Teil der Nichterwerbstätigen hielt die Lage jedoch<br />

für schwierig und etwa ein Viertel meinte sogar, es sei praktisch unmöglich, eine<br />

geeignete Stelle zu finden. In Ostdeutschland blieb die Situation in den letzten zehn<br />

Jahren anhaltend schwierig. Nur 6 % der Frauen und Männer hielten es für leicht, eine<br />

neue Stelle zu finden. Die überwiegende Mehrheit sah dagegen kaum Chancen für<br />

eine geeignete Beschäftigung.<br />

6.4 Bereitschaft zu Teilzeitarbeit<br />

Nichterwerbstätige Männer sind zumeist an einer Vollzeittätigkeit interessiert (vgl.<br />

Tab. 4). Allerdings hat diese Präferenz im Laufe der letzten Jahre etwas abgenommen,<br />

und eine wachsende Zahl scheint sich auf die Strukturveränderung am Arbeitsmarkt<br />

eingestellt zu haben: Mehr als einem Zehntel ist heute zum Beispiel beides recht –<br />

Vollzeit und Teilzeitarbeit. Nur relativ wenige Männer sprechen sich allerdings explizit<br />

für eine Teilzeitbeschäftigung aus. Diese Beschäftigungsform ist daher noch immer<br />

eine Domäne der Frauen – insbesondere in Westdeutschland. Mehr als die Hälfte der<br />

Nichterwerbstätigen will hier ihre Arbeitszeit reduzieren. In Ostdeutschland ist es dagegen<br />

nicht einmal ein Fünftel. Hier wollen nach wie vor über 50 % der nichterwerbstätigen<br />

Frauen am liebsten ausschließlich vollzeittätig sein. Die Erwerbsorientierung<br />

der Frauen in den neuen Bundesländern ist also trotz der schwierigen Arbeitsmarktlage<br />

weitgehend ungebrochen. In Westdeutschland schlägt sich die gestiegene Erwerbsneigung<br />

dagegen – aufgrund einer stärkeren Verhaftung in traditionellen Geschlechterrollen<br />

– in dem hohen Wunsch nach Teilzeitarbeit nieder.<br />

508

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!