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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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Beobachtungszeitraum (1,2). Bei ostdeutschen Frauen nimmt das Verhältnis innerhalb<br />

eines Jahrzehnts deutlich von 1,4 auf 1,0 ab, sodass heute vertikale und horizontale<br />

Mobilität gleich häufig vorkommen.<br />

Die jeweils unteren Hälften der Teiltabellen zeigen an, ob es sich bei den vertikalen<br />

Bewegungen um Aufstiege oder um Abstiege gehandelt hat. Der zunehmende Anteil<br />

an vertikaler Mobilität für westdeutsche Männer ist sowohl auf eine Zunahme der<br />

Aufstiege als auch auf eine Zunahme der Abstiege zurückzuführen, was zur Folge hat,<br />

dass das Verhältnis der beiden Mobilitätsrichtungen nahezu konstant bleibt. Dramatisch<br />

dagegen fällt der Befund für die ostdeutschen Männer aus. Während es un<strong>mit</strong>telbar<br />

nach der Wiedervereinigung fast zweimal so viele Aufstiege wie Abstiege<br />

gab, hat sich das Verhältnis nun umgekehrt: Auf einen Abstieg kommen nur noch 0,8<br />

Aufstiege. D. h. für die Befragten in Ostdeutschland ist das Risiko eines Abstieges in<br />

schlechtere Berufspositionen größer als die Chance eines Aufstiegs.<br />

Bei den ostdeutschen Frauen geht die Entwicklung in die gleiche Richtung, jedoch fällt<br />

der Wandel hier deutlich geringer aus. Auf- und Abstiege im Vergleich zur Vaterposition<br />

halten sich hier <strong>mit</strong>tlerweile die Waage. Im Westen dagegen haben die Frauen in<br />

den letzten knapp 30 Jahren ihre Aussichten auf bessere Positionen deutlich verbessern<br />

können. Es kam zu einer deutlichen Zunahme der Aufstiege bei einer gleichzeitigen<br />

Abnahme der Abstiege, sodass das Verhältnis zwischen Auf- und Abstiegen<br />

von 0,8 auf 1,3 gestiegen ist. Westdeutsche Frauen haben so<strong>mit</strong> heute durchschnittlich<br />

bessere Positionen als ihre Väter. Sie sind jedoch in Bezug auf Aufstiegschancen<br />

immer noch deutlich schlechter gestellt als die Männer.<br />

17.4 Chancengleichheit in der Gesellschaft<br />

Die bisher dargestellten Ergebnisse geben die Mobilitätserfahrungen der Befragten<br />

seit Mitte der 1970er-Jahre wieder. Ein wesentlicher Faktor für die soziale Mobilität<br />

in dieser Zeit waren die Veränderungen in der Beschäftigtenstruktur. Die Anzahl der<br />

Arbeiterpositionen ist stetig gesunken, während immer mehr Positionen im Angestellten-<br />

und Beamtenverhältnis geschaffen wurden. Diese so genannte strukturell<br />

bedingte Mobilität beeinflusst nicht notwendigerweise die Chancengleichheit in einer<br />

Gesellschaft. Es ist denkbar, dass sich alle ein bisschen bewegen – praktisch wie in<br />

einem Zug, wobei die Sitzordnung innerhalb des Zuges (d. h. der Gesellschaft) gleich<br />

geblieben ist. Um dies zu überprüfen, betrachtet man so genannte Chancenverhältnisse,<br />

bei denen man fragt, wie groß beispielsweise die Chance für ein Arbeiter- im<br />

Vergleich zu einem Angestelltenkind ist, später Arbeiter bzw. Angestellter zu werden.<br />

Für die folgende Untersuchung wurden alle möglichen Kombinationen solcher Chancenverhältnisse<br />

in einem Modell zusammengefasst. Die Ergebnisse sind in den Abbildungen<br />

1 und 2 dargestellt.<br />

Abbildung 1 zeigt für Männer die Entwicklung der Chancengleichheit – oder genauer –<br />

die Stärke des Zusammenhangs zwischen der sozialen Herkunft und der eigenen<br />

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