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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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ung über die Zeit. Für Frauen findet man hohe Selbstrekrutierungsraten unter den<br />

Landwirtinnen und bei Arbeiterinnen. Bei den einzelnen beruflichen Positionen ergeben<br />

sich jedoch keine deutlichen Veränderungen über die Zeit. Lediglich bei leitenden<br />

Positionen ist ein merklicher Trend zu einer geringeren Selbstrekrutierungsrate<br />

festzustellen.<br />

Die Ergebnisse für Ostdeutschland sind aufgrund der Fallzahlen und der besonderen<br />

Umbruchsituation in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung <strong>mit</strong> einer gewissen<br />

Vorsicht zu interpretieren. Bei den Männern findet man bei qualifizierten und<br />

leitenden Positionen eine gegenläufige Entwicklung der Selbstrekrutierungsraten: Bei<br />

den leitenden Angestellten nimmt die Selbstrekrutierungsrate ab, bei den qualifizierten<br />

Angestellten nimmt sie dagegen zu. Tatsächlich hat sich hier lediglich ein Austausch<br />

zwischen den beiden Gruppen ergeben. Ein ähnlicher Befund ergibt sich bei<br />

ungelernten und Facharbeiterpositionen. Auch hier haben sich die Selbstrekrutierungsraten<br />

nur zwischen den beiden Arbeiterpositionen verschoben. Schließlich sind<br />

bei den Männern die Werte für die Selbstständigen auffällig. Während un<strong>mit</strong>telbar<br />

nach der Wiedervereinigung nur 8 % der Selbstständigen angaben, einen selbstständigen<br />

Vater gehabt zu haben, hat heute fast jeder fünfte Selbstständige im Osten<br />

einen selbstständigen Vater. Dieser Trend fällt sehr deutlich aus, sollte aber wegen<br />

der geringen Fallzahlen nicht überbewertet werden.<br />

Bei den Frauen in Ostdeutschland fallen ebenfalls die Selbstrekrutierungsraten bei<br />

Selbstständigen auf. Man findet jedoch einen genau gegenläufigen Trend zu den<br />

Männern, doch ist auch hier aufgrund der Fallzahlen Vorsicht geboten. Besser abgesichert<br />

ist die deutliche Erhöhung der Selbstrekrutierungsrate bei den Facharbeiterinnen.<br />

Während un<strong>mit</strong>telbar nach der Wende nur weniger als die Hälfte der<br />

Facharbeiterinnen einen Facharbeiter als Vater hatten, ist dieser Anteil heute auf<br />

knapp zwei Drittel gestiegen. Zusammen <strong>mit</strong> den leitenden Angestellten deuten diese<br />

Gruppen auf einen Homogenisierungstrend bezüglich der sozialen Herkunft bei<br />

ostdeutschen Frauen an.<br />

Angesichts der weiterhin sehr angespannten Situation auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt<br />

ist es erforderlich, die Arbeitslosigkeit als eigene Kategorie zu berücksichtigen.<br />

Im Osten haben ca. 70 % der arbeitslosen Männer einen Vater aus einer der<br />

beiden Arbeiterpositionen. Bei den Frauen lag dieser Anteil nach der Wende bei gut<br />

50 %, ist aber in einem Jahrzehnt ebenfalls auf knapp 70 % angestiegen. Mittlerweile<br />

sind Arbeitertöchter demnach ähnlich stark benachteiligt wie Arbeitersöhne.<br />

17.2 Vererbung von Berufspositionen<br />

nach sozialer Herkunft<br />

In Tabelle 2 wird die Vererbung einer Klassenposition vom Vater auf den Sohn bzw. die<br />

Tochter dargestellt, d. h. die Zahlen geben an, wie viel Prozent der Kinder von z. B.<br />

leitenden Angestellten wiederum leitende Angestellte werden. Man hat so<strong>mit</strong> nicht<br />

mehr den Beruf der Befragten als Prozentuierungsgrundlage, sondern den Beruf des<br />

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