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Mitteilung mit Anlage(n) (PDF 4442 KB) - Berliner ...

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eine andere Bedeutung zu. In einer Gesamtbetrachtung der sozialen Lagen in West<br />

und Ost dominiert erwartungsgemäß die westdeutsche Struktur, zumal nahezu alle<br />

ostdeutschen Veränderungen der letzten Jahre als Angleichung an westdeutsche<br />

Strukturen interpretiert werden können.<br />

Soziale Lagen sind auch als Handlungskontexte von Bedeutung, die unterschiedliche<br />

Chancen der Lebensgestaltung bieten. Die Ungleichheit in objektiven Lebensbedingungen,<br />

die <strong>mit</strong> der Zugehörigkeit zu den hier unterschiedenen sozialen Lagen<br />

verbunden ist, äußert sich beispielsweise in Einkommensunterschieden, im realisierten<br />

Lebensstandard sowie in der wahrgenommenen finanziellen Entwicklung (vgl.<br />

Tab. 2). Ganz allgemein lässt sich festhalten, dass <strong>mit</strong> einer höheren Position in der<br />

hierarchischen Struktur der Gesellschaft auch eine vorteilhaftere finanziellere Situation<br />

verbunden ist. Selbstständige, freie Berufe sowie hoch qualifizierte Angestellte und<br />

Beamte befinden sich vorwiegend im obersten Segment der Einkommensverteilung,<br />

während Arbeiterpositionen eher <strong>mit</strong> einem <strong>mit</strong>tleren oder niedrigeren Einkommen<br />

verbunden sind. Vergleicht man die finanzielle Situation der verschiedenen sozialen<br />

Lagen in Ost- und Westdeutschland, dann liegt dabei die Gruppe der (Fach-)Arbeiter<br />

und der einfachen Angestellten näher am westdeutschen Niveau, als das für höher<br />

qualifizierte Gruppen der Fall ist.<br />

Eine Betrachtung des Lebensstandards macht deutlich, dass <strong>mit</strong> den einzelnen sozialen<br />

Lagen auch erhebliche Unterschiede in der materiellen Versorgung einhergehen<br />

können. In Ost- und Westdeutschland finden sich vor allem bei den nicht (mehr) in das<br />

Erwerbssystem eingegliederten Gruppen und bei unteren Berufsgruppen bemerkenswerte<br />

Anteile, die angeben, dass sie sich bestimmte Elemente des Lebensstandards<br />

»nicht leisten können«. Während insgesamt gesehen von der hier betrachteten<br />

Unterversorgung 10 % der Bevölkerung betroffen sind, steigt dieser Anteil bis auf 25 %<br />

bei un- und angelernten Arbeitern in Westdeutschland bzw. auf etwas über 20 % bei<br />

ost- und westdeutschen Arbeitslosen.<br />

Während die hier betrachteten Daten zur Einkommenssituation über das Niveau der<br />

auf dem Arbeitsmarkt oder durch das Transfersystem erzielten materiellen Ressourcen<br />

und deren Verteilung informieren, verweisen die ausgewiesenen Daten zur Unterversorgung<br />

auf Möglichkeiten und Defizite der Ressourcenverwendung. Demgegenüber<br />

geben die Antworten auf die Frage, ob und wie sich die finanzielle Situation<br />

des Haushaltes im letzten Jahr verändert hat, Hinweise darauf, welche positiven und<br />

negativen Veränderungen der Lebensbedingungen <strong>mit</strong> den verschiedenen sozialen<br />

Lagen einhergehen. Deutliche finanzielle Verschlechterungen finden sich in Westdeutschland<br />

vorwiegend bei solchen sozialen Lagen, die nicht un<strong>mit</strong>telbar <strong>mit</strong> dem<br />

Arbeitsmarkt verbunden sind. In Ostdeutschland werden derartige finanzielle Einbußen<br />

allerdings auch von Selbstständigen berichtet, was auf die zum Teil unsichere<br />

Perspektive dieser Berufsgruppe hinweist.<br />

Mit den verschiedenen sozialen Lagen gehen jedoch nicht nur unterschiedliche objektive<br />

Lebensbedingungen einher; auch das subjektive Wohlbefinden streut zwischen<br />

den einzelnen sozialen Lagen in Ost und West. Betrachtet man die Zufriedenheitsdimensionen<br />

Einkommen, Lebensstandard und die allgemeine Lebenszufrie-<br />

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