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Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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M a c h t d i s t a n z<br />

Interkulturelle Kommunikation<br />

…ist das Ausmaß, in dem Mitglieder einer Gesellschaft eine Ungleichverteilung der Macht in In-<br />

stitutionen und Organisationen akzeptieren. Alle Gesellschaften zeigen zwar Ungleichheiten in<br />

der Machtverteilung, aber in einigen herrscht ein größeres Ungleichgewicht als in anderen. Diese<br />

Dimension kontrastiert Gesellschaften mit ungleicher Machtverteilung mit stärker egalitären<br />

Gesellschaften.<br />

U n s i c h e r h e i t s v e r m e i d u n g<br />

…bezeichnet den Grad an Ängstlichkeit der Mitglieder einer Gesellschaft angesichts unstruktu-<br />

rierter und widersprüchlicher Situationen. Diese Ängstlichkeit drückt sich aus in Aggressivität<br />

und Emotionalität, in einer Wertschätzung von Institutionen, die Konformität fördern, und in<br />

Überzeugungen, die Sicherheit versprechen. Diese Dimension unterscheidet rigide von flexible-<br />

ren Gesellschaften.<br />

I n d i v i d u a l i s m u s u n d K o l l e k t i v i s m u s<br />

…sind die beiden Pole einer kontinuierlichen Dimension. Individualismus meint die Bevorzugung<br />

eines relativ lose zusammen gehaltenen sozialen Netzwerkes, in dem die Individuen zunächst<br />

einmal nur für sich selbst und ihre nächsten Familienangehörigen sorgen. Kollektivismus steht<br />

dagegen für die Bevorzugung eines eng geknüpften sozialen Netzwerkes, in dem die Individuen<br />

emotional in Großfamilien oder andere Mitgliedsgruppen integriert sind, die ihnen im Austausch<br />

für unbedingte Loyalität Schutz und meist lebenslange Fürsorge gewähren. Diese Dimension<br />

trennt „vereinzelnde“ von „zusammen haltenden“ Gesellschaften.<br />

M a s k u l i n<br />

…steht für Gesellschaften, in denen die männliche Rolle dominiert und charakterisiert ist durch<br />

Leistungsstreben, Durchsetzungsvermögen, Sympathie für Stärke und die Abhängigkeit sozia-<br />

ler Bedeutung von materiellem Erfolg. Als feminin werden Gesellschaften bezeichnet, in denen<br />

ein Ausgleich der Rollen vorliegt und sowohl maskuline wie feminine Rollen charakterisiert sind<br />

durch ein Bedürfnis nach warmherzigen Beziehungen, Bescheidenheit, Sorge für die Schwachen,<br />

und in denen soziale Bedeutsamkeit auch mit immateriellen Lebensqualitäten verbunden ist.<br />

Diese Dimension trennt harte von weichen Gesellschaften.<br />

Hall unterscheidet die Dimensionen:<br />

▪ Zeit<br />

▪ Raum<br />

▪ Kontext<br />

▪ Informationsfluss<br />

Z e i t<br />

Die Zeitwahrnehmung und der Umgang mit Zeit haben weit reichende Konsequenzen für das<br />

Handeln und die Kommunikation unter den Menschen. Man unterscheidet in Kulturen mit schnel-<br />

lem und Kulturen mit langsamem Lebensrhythmus sowie in monochrone und polychrone Kul-<br />

turen. Erstere organisieren ihr Leben so, dass sie alles nacheinander und nach Plan erledigen.<br />

Zweitere erledigen viele Dinge gleichzeitig, ordnen ihre Arbeit auch mal anderen Dingen unter<br />

und gehen flexibel mit Plänen um.<br />

© 2004 MitOst-Editionen<br />

M e t h o d e n H a n d b u c h 1 1 1<br />

6<br />

<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung

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