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Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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1 0 . 2 . K o n f l i k t b e a r b e i t u n g<br />

Konfliktmanagement<br />

Es gibt verschiedene Formen der Konfliktbearbeitung. Einige davon werden in den Übun-<br />

gen vorgestellt. Die klassische Methode ist die der Aussprache zwischen den beiden Kon-<br />

fliktparteien unter Vermittlung eines Dritten (Mediation). Eine Aussprache macht jedoch<br />

nur dann Sinn, wenn beide Parteien Interesse an einer Lösung des Konfliktes haben.<br />

Dabei gibt es einige grundlegende Methoden, die Problemlösung voranzubringen:<br />

A k t i v e s Z u h ö r e n<br />

Das aktive Zuhören spielte bereits bei den Grundlagen der Moderation [Kapitel 2.2] eine wichti-<br />

ge Rolle. Es bedeutet das Zuhören mit dem Ziel, die Sicht der anderen Person voll und ganz zu<br />

verstehen. Verstehen heißt dabei jedoch nicht, die Sichtweise der anderen Person zu überneh-<br />

men. Um zu überprüfen, ob man den Anderen richtig verstanden hat, gibt man von Zeit zu Zeit<br />

in eigenen Worten wieder, was man gehört hat und fragt nach, ob es richtig zusammengefasst<br />

wurde (Spiegeln / Paraphrasieren): Auf diese Weise kann man der erzählenden Person deutlich<br />

machen, dass ihr tatsächlich zugehört wird. An entscheidenden Stellen werden auch die Kon-<br />

trahenten aufgefordert, sich gegenseitig zu spiegeln. Sie werden dadurch veranlasst, genau<br />

zuzuhören und das Wesentliche des Gesagten zu erfassen.<br />

I c h - B o t s c h a f t e n<br />

Die Kontrahenten werden angeleitet, von ihren eigenen Erfahrungen und Gefühlen zu reden und<br />

sich nicht hinter Allgemeinplätzen zu verstecken oder in Beleidigungen und Beschuldigungen der<br />

Gegenseite auszuweichen. Dabei sollen sie klar benennen, um was es konkret geht (ging) und<br />

was für Gefühle das bei ihnen auslöst (ausgelöst hat).<br />

E i n z e l g e s p r ä c h e<br />

In schwierigen Situationen können auch erst Einzelgespräche mit den Konfliktparteien geführt<br />

werden. Dort können die Konflikte ohne den Druck, dass die „Gegenseite“ mithört, geklärt wer-<br />

den. Einzelgespräche bieten Raum für Vorschläge, die man zunächst nicht vor dem Kontrahenten<br />

aussprechen würde.<br />

B r a i n s t o r m i n g<br />

Das Brainstorming ist eine kreative Ideensammlung, bei der alle Vorschläge unzensiert aufgelis-<br />

tet werden. Die brauchbarsten werden zur Weiterarbeit verwendet.<br />

Fragen zur Vorklärung eines Konfliktes:<br />

▪ Wie ist der Konflikt entstanden? Wie verhältst du dich in dem Konflikt?<br />

▪ Wer ist noch alles an dem Konflikt beteiligt? Warum, glaubst du, handeln die Beteiligten<br />

so, wie sie handeln?<br />

▪ Worum geht es in dem Konflikt genau? Worum geht es eigentlich nicht?<br />

▪ Welche Gefühle löst das in dir aus?<br />

▪ Was willst du über die andere Person noch wissen?<br />

▪ Was gibt es, was du an der anderen Person schätzt?<br />

▪ Was müsste sich an der Situation ändern, um den Konflikt zu entschärfen?<br />

▪ Welche Erwartungen / Wünsche hast du an die andere Person?<br />

▪ Welche Handlungsalternativen hast du selbst? Was kannst du zu einer<br />

Verbesserung beitragen?<br />

▪ Was hindert dich daran, das dem anderen mitzuteilen? Was brauchst du, damit dies möglich ist?<br />

© 2004 MitOst-Editionen<br />

M e t h o d e n H a n d b u c h 2 2 5<br />

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<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung

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