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Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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1 0 . K o n f l i k t m a n a g e m e n t<br />

Konfliktmanagement<br />

„Konflikte entstehen dort, wo Menschen in Kontakt treten. Denn Kontakt bedeutet<br />

immer auch, an die Grenzen zu gehen und dabei Gefahr zu laufen, sie zu überschrei-<br />

ten. Konflikt bedeutet Grenzüberschreitung. Konfliktvermeidung heißt aber sehr leicht<br />

auch Kontaktvermeidung.“ (Foitzik, S.16)<br />

Zwar werden zu Beginn des Seminars gemeinsam Regeln für die Gruppe festgelegt, die den<br />

Umgang miteinander betreffen und auch Sanktionen bei Verstößen umfassen sollten. Dennoch<br />

kann es aus den verschiedensten Gründen zu Konflikten während des Seminars kommen. Die<br />

Seminarleitung hat die Aufgabe, diese Konflikte zu erkennen und bewusst darauf zu reagieren.<br />

Das muss nicht immer die Lösung des Konfliktes bedeuten, doch dazu später mehr.<br />

1 0 . 1 . G r u n d l a g e n<br />

W a s i s t e i n K o n f l i k t ?<br />

Um einen Konflikt erkennen zu können, muss Klarheit darüber bestehen, was ein Konflikt ist:<br />

▪ eine Beeinträchtigung der anderen Seite<br />

▪ nicht nur Meinungsverschiedenheiten, sondern auch Handlungen, die als beeinträchtigend<br />

empfunden werden<br />

Es genügt, wenn eine von beiden Seiten diese Empfindungen hat. Es gibt heiße (offen ausgetra-<br />

gene) und kalte (schwelende, nicht offen ausgetragene) Konflikte.<br />

W o r a u s e n t s t e h e n K o n f l i k t e ?<br />

Für den weiteren Umgang mit dem Konflikt muss seine Ursache analysiert werden. Einige Bei-<br />

spiele für mögliche Ursachen:<br />

▪ Werte: Zusammentreffen unterschiedlicher Werte<br />

▪ Rollen: die Rollen werden unterschiedlich eingeschätzt, das Machtgefälle wird nicht<br />

akzeptiert, Hierarchien werden nicht oder zu stark akzeptiert<br />

▪ sprachliche Dominanz: Nichtmuttersprachler haben Nachteile bzgl. Schlagfertigkeit,<br />

Spontaneität, Wortschatz<br />

▪ knappe Ressourcen – Material- oder Zeitknappheit<br />

▪ Anerkennung (ungleiche Verteilung von Wertschätzung)<br />

▪ Missverständnisse<br />

▪ unterschiedliche Ziele, Interessen, Bedürfnisse<br />

▪ kulturelle Differenzen<br />

▪ Körperlichkeit: unterschiedliches Empfinden von Nähe und Distanz<br />

▪ Gefühle, Beziehungsprobleme: emotionale Interessen divergieren, Verlustängste,<br />

ständige Dominanz<br />

▪ intrapersonale Probleme: psychische Störungen, schlechte Tagesform<br />

▪ fachliche Kompetenz: unterschiedliches Faktenwissen oder Informationen<br />

© 2004 MitOst-Editionen<br />

M e t h o d e n H a n d b u c h 2 2 3<br />

10<br />

<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung

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