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Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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9 . H a n d l u n g e n r e f l e k t i e r e n<br />

Handlungen reflektieren<br />

Wissens- und Erkenntnisvermittlung geschieht nicht nur kognitiv, sondern auch emo-<br />

tional und in Handlungen eingebettet. Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln<br />

bilden gemeinsam den Lernprozess beim Teilnehmer, und dieser sollte in der Lage<br />

sein, diesen Prozess zu reflektieren. Dies kann auch über Differenzerfahrungen zu den<br />

anderen Lernenden oder Lehrenden laufen. Aus der Reflexion des eigenen Verhaltens<br />

und des Verhaltens der Anderen zieht der Teilnehmer Schlüsse auf seine eigene Deu-<br />

tung der Wirklichkeit bzw. Wirklichkeitskonstruktion; er überprüft sie und verändert<br />

sie gegebenenfalls.<br />

Die Seminarleiter unterstützen diesen Prozess, indem sie die Teilnehmer in den Übungen in<br />

Situationen versetzen, in denen sie sich in verschiedenen Rollen ausprobieren und ihre eigenen<br />

Handlungen hinterfragen. Hierfür bieten sich besonders Fallstudien, Rollenspiele, Planspiele,<br />

Projektmethoden und die Zukunftswerkstatt an. Wichtig ist bei all diesen Methoden eine aus-<br />

führliche Auswertung der Spiele, in der zunächst die erlebten Erfahrungen im Spiel bewusst<br />

gemacht werden und anschließend aus der Distanz, also von außen das Verhalten der Spieler<br />

reflektiert wird. Bei Rollenspielen ist vor der Rollenreflexion unbedingt darauf zu achten, dass<br />

die Spieler explizit aus ihren Rollen entlassen werden, damit es nicht zu einer Vermischung von<br />

Rolle und Person in der Diskussion kommt.<br />

Fast alle in diesem Buch gesammelten handlungsorientierten Methoden erfordern den entspre-<br />

chenden Raum zur Reflexion. Die folgenden Übungen sind in diesem Sinne als Einstieg, Ein-<br />

übung und Vertiefung zu verstehen. Im Mittelpunkt steht jeweils problemorientiertes Lernen:<br />

über den problemorientierten Such- und Entdeckungsprozess gelangen die Teilnehmer zu neuen<br />

Erkenntnissen. In der Regel führen daher die Übungen zu unterschiedlichen Ergebnissen, indem<br />

mehrere Lösungsalternativen „erspielt“ werden, deren Vor- und Nachteile die Gruppe wiederum<br />

diskutiert.<br />

© 2004 MitOst-Editionen<br />

M e t h o d e n H a n d b u c h 2 0 7<br />

9<br />

<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung

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