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Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung<br />

Interkulturelle Kommunikation<br />

R a u m<br />

Jeder Mensch ist von einem mit einer Luftblase vergleichbaren Raum umgeben, dessen Ver-<br />

letzung er als störend empfindet. Raum betrifft neben dem körperlichen auch den seelischen<br />

Bereich, also z.B. das Erzählen intimer Geschichten. Seine Größe unterscheidet sich zwischen<br />

den Kulturen.<br />

K o n t e x t<br />

In Kulturen mit schwachem Kontext sind die Informationsnetze grobmaschig geknüpft. Wenn<br />

nicht unbedingt nötig, schirmen sich die Menschen in diesen Kulturen vor unnötigen Informati-<br />

onen ab und konzentrieren sich auf das in ihren Augen Wesentliche, lassen sich nicht ablenken<br />

und bleiben zu ihren Mitmenschen auf Distanz. In kontextstarken Kulturen mit dichten Informa-<br />

tionsnetzen beschränkt sich Kommunikation oft auf Andeutungen, da das Gegenüber ohnehin<br />

auf dem Laufenden ist. Um dies aufrechtzuerhalten, misst man der Pflege von Beziehungen<br />

große Bedeutung bei.<br />

I n f o r m a t i o n s f l u s s<br />

Dies hat auch Auswirkungen auf den Informationsfluss. In polychronen Kulturen mit starkem<br />

Kontext verbreiten sich Informationen informell und nahezu ungehindert innerhalb der Gruppen,<br />

während in monochronen Kulturen mit schwachem Kontext, in denen die Menschen räumlich und<br />

zeitlich voneinander getrennt sind, der Fluss der Informationen bewusst geplant und geordnet<br />

werden muss und dadurch langsamer läuft.<br />

Die Ausprägungen dieser Dimensionen führen zu folgenden kulturellen Grundmustern:<br />

▪ abschlussorientierte – beziehungsorientierte Kulturen<br />

▪ informelle – formelle Kulturen<br />

▪ zeitfixierte – zeitoffene Kulturen<br />

▪ expressive – reservierte Kulturen<br />

Kulturdimensionen können sehr hilfreich sein, um die Differenzen zwischen dem eigenen und<br />

dem Verhalten anderer Menschen wahrzunehmen und die eigene Verunsicherung einordnen zu<br />

können. Es geht hier in erster Linie um die Erweiterung der Wahrnehmung.<br />

1 1 2 M e t h o d e n H a n d b u c h<br />

© 2004 MitOst-Editionen

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